Nach dem spektalulären Absturz des US-StartUpsTheranos und deren unterdessen ausgemusterter und mit Berufsverbot belegter Gründerin Elizabeth Holmes hat die Gesundheitsbranche neben den Bluttest-Analyseverfahren (Testamed, Vimeda), ein neues Geschäftsfeld entdeckt. Schätzten die Branchen-Experten von PWC das Marktvolumen für Medizin-Tourismus in 2014 noch auf 48 Mrd. US-Dollar, wächst der Markt unterdessen jährlich mit 15 bis 25 % und dürfte damit derzeit bei rund 100 Mrd. US-Dollar liegen. Tendenz: Weiter beständig hohe Zuwachsraten. Auch in Deutschland wird mit Hochdruck an entsprechenden Plattformen gearbeitet.
Das Geschäftsmodell: … Zahlungskräftige Patienten werden weltweit an Ärzte und Kliniken im In- und Ausland vermittelt. Die zahlen dafür eine Vermittlungsgebühr. Ein Algorithmus wertet die Fähigkeiten der behandelnden Ärzte aus. Zusätzlich werden Ausbildungsstandards, Abschlüsse, Zertifizierungen und Patientenbewertungen berücksichtigt. Nach anfänglichen Vorbehalten gegenüber ausländischen Behandlungen (Qualitätsstandards, Haftungsfragen, Kostenübernahme durch deutsche Krankenkassen) erhält das Berliner StartUp Qunomedical unterdessen monatlich bis zu 7.000 Patientenanfragen. Das Repertoire reicht von der Zahnbehandlung, der Herz-OP bis zur Haartransplantation und wird mit der nächsten Finanzierungsrunde für Kassenpatienten systematisch erweitert. Ein gutes Beispiel dafür, dass überall dort, wo Angebot und Nachfrage optimiert werden können, digitale Plattformen die besten Erfolgsaussichten haben – auch in regionalen Märkten.