Studien über die Arbeitswelt haben Hochkonjunktur. Laut Bertelmann-Stiftung haben 42 % der Beschäftigten mit stetig steigenden Anforderungen zu kämpfen. 33 % der befragten Arbeitnehmer wissen nicht mehr, wie sie die steigenden Anforderungen bewältigen können. 25 % der Beschäftigten legen ein zu hohes Arbeitstempo ein. 23 % der Beschäftigten machen keine Pause. 20 % stoßen oft an die eigene Leistungsgrenze. 12,5 % gehen sogar arbeiten, wenn sie krank sind. Nach einer Studie der DAK haben 2014 7 % (2012: 5 %) der Beschäftigten verschreibungspflichtige Medikamente eingenommen, um für den Arbeitsplatz fit zu sein. Tendenz: weiter steigend.
Aufschlussreich ist das Fazit der Bertelsmann Studie, … die im Auftrag der Barmer GEK erstellt wurde: „Steigende Zielvorgaben im Betrieb fördern selbst gefährdendes Verhalten von Arbeitnehmern“. Wer sollte auch sonst Schuld daran haben. Allerdings wird aus den Studien weder klar, welche Branchen den Belastungs-Durchschnitt nach oben treiben und ob die Größe des Unternehmens – sprich: die Anzahl der Hierarchie- bzw. Verwaltungs-Ebenen – für die Ergebnisse der Erhebung hat. Empfehlung der Arbeits-Experten: Unternehmer sollten mit ihren Mitarbeitern öfter über die Zielvereinbarungen reden.
Dagegen steht: Wer als Unternehmer mit seinen Mitarbeitern keine realistischen Zielvorgaben vereinbart, hat schlechte Karten, wenn er Termine einhalten will, die ausgehandelten Preise halten und keine Vertragsstrafen riskieren will. So wie beschrieben sieht es nach unserer Erfahrung in der Praxis der meisten kleinen und mittelgroßen Betriebe nicht aus.