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Volkelt-Briefe

Der Fall „Praktiker” – zu Tode beraten – kennen Sie das?

Zu Tode bera­ten“. So die Einschätzung …

nicht weni­ger Exper­ten zur Insol­venz der Prak­ti­ker-Märk­te. Es gibt schwer­wie­gen­de Vor­wür­fe gegen Vor­stand und Auf­sichts­rat (vgl. Capi­tal Nr. 9/2013). Fakt ist: In den Kri­sen­jah­ren seit 2011 hat der Kon­zern ins­ge­samt 175 Mio. EUR auf dem Kapi­tal­markt für die Sanie­rung auf­ge­nom­men. Davon flos­sen rund 80 Mio. EUR direkt in die Taschen der Bera­tungs­un­ter­neh­men Fresh­fields, Roland Ber­ger, Bos­ton Con­sul­ting Group und McK­in­sey. Nach­träg­li­che Ein­sicht des Vor­stand­vor­sit­zen­den: „Die Akti­on 20 % auf Alles hat uns das Genick gebro­chen“.  Da hät­te man auch ohne auf­wän­di­ge exter­ne Bera­tung drauf kom­men können.

In der Tat han­delt es sich wohl um einen wei­te­ren Fall von Inter­es­sen­ver­qui­ckung zwi­schen Bera­tungs-Dienst­leis­tern und Manage­ment. Wie schon in den Fäl­len Märk­lin (Bera­ter Alix & Part­ner, vgl. Nr. 2/2012) oder Kun­ert (Bera­ter Alix & Part­ner, vgl. Nr. 34/2008) und eini­gen ande­ren spek­ta­ku­lä­ren Fäl­len bleibt der Ein­druck von Miss-Manage­ment und Berei­che­rung. Auch wenn das in den anschlie­ßen­den gericht­li­chen Ver­fah­ren gegen Vor­stand, Geschäfts­füh­rung und Auf­sichts­gre­mi­en nie ding­fest gemacht wer­den konn­te. Wer die Bericht­erstat­tung in den Wirt­schafts-Medi­en regel­mä­ßig ver­folgt, weiß auch, dass vie­le der ande­ren gro­ßen Bera­tungs-Dienst­lei­ter (sie­he oben) auch immer wie­der in undurch­sich­ti­ges Finanz­ge­ba­ren ver­wi­ckelt sind.

Für die Pra­xis: Für die meis­ten Kol­le­gen, die klei­ne­re bis mit­tel­gro­ße GmbHs füh­ren, sind die oben genann­ten Zah­len zwar astro­no­misch. Aber auch hier kennt man das Phä­no­men der „Über­be­ra­tung“ –  also die Angst davor, dass einem exter­ne Bera­ter das „Heft des Han­delns aus der Hand neh­men“. Dabei gilt: Kei­ne Bera­tung ohne per­sön­lich nach­ge­prüf­te Refe­ren­zen. Und zwar nicht nur per tele­fo­ni­scher Kurzaus­kunft, son­dern im aus­führ­li­chen Erfah­rungs­aus­tausch. Zusätz­li­che Ideen, Impul­se und Lösun­gen gibt es in der Regel immer auch von den eige­nen Mit­ar­bei­tern. In der Regel weiß die Geschäfts­füh­rung auch, wer dafür in Fra­ge kommt. Es liegt an Ihnen, die ent­spre­chen­den Pro­jekt­grup­pen mit erfah­re­nen und enga­gier­ten Mit­ar­bei­tern aufzurüsten.

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