Kategorien
GmbH-Gesetz

§ 31 Erstattung von verbotenen Zahlungen

(1) Zah­lun­gen, wel­che den Vor­schrif­ten des § 30 zuwi­der geleis­tet sind, müs­sen der Gesell­schaft erstat­tet werden.

(2) War der Emp­fän­ger in gutem Glau­ben, so kann die Erstat­tung nur inso­weit ver­langt wer­den, als sie zur Befrie­di­gung der Gesell­schafts­gläu­bi­ger erfor­der­lich ist.

(3) Ist die Erstat­tung von dem Emp­fän­ger nicht zu erlan­gen, so haf­ten für den zu erstat­ten­den Betrag, soweit er zur Befrie­di­gung der Gesell­schafts­gläu­bi­ger erfor­der­lich ist, die übri­gen Gesell­schaf­ter nach Ver­hält­nis ihrer Geschäfts­an­tei­le. Bei­trä­ge, wel­che von ein­zel­nen Gesell­schaf­tern nicht zu erlan­gen sind, wer­den nach dem bezeich­ne­ten Ver­hält­nis auf die übri­gen verteilt.

(4) Zah­lun­gen, wel­che auf Grund der vor­ste­hen­den Bestim­mun­gen zu leis­ten sind, kön­nen den Ver­pflich­te­ten nicht erlas­sen werden.

(5) Die Ansprü­che der Gesell­schaft ver­jäh­ren in zehn Jah­ren; die Ver­jäh­rung beginnt mit dem Ablauf des Tages, an wel­chem die Zah­lung, deren Erstat­tung bean­sprucht wird, geleis­tet ist. Fällt dem Ver­pflich­te­ten eine bös­li­che Hand­lungs­wei­se zur Last, so fin­det die Bestim­mung kei­ne Anwendung.

(6) Für die in den Fäl­len des Absat­zes 3 geleis­te­te Erstat­tung einer Zah­lung sind den Gesell­schaf­tern die Geschäfts­füh­rer, wel­chen in betreff der geleis­te­ten Zah­lung ein Ver­schul­den zur Last fällt, soli­da­risch zum Ersatz verpflichtet.

Ihre Haf­tung als Geschäfts­füh­rer der GmbH bei Ver­stö­ßen gegen das Aus­zah­lungs­ver­bot rich­ten sich nach den Bestim­mun­gen des § 43 GmbHG. Dabei bezieht sich die Haf­tung auf die die Höhe des der Gesell­schaft ent­stan­de­nen Betra­ges, also des Betra­ges, mit dem eine Unter­de­ckung besteht und eine Rück­for­de­rung aus Grün­den, die der Geschäfts­füh­rer zu ver­ant­wor­ten hat, nicht mehr durch­ge­setzt wer­den kann. Ver­an­lasst ein Gesell­schaf­ter, der nicht Geschäfts­füh­rer ist, die­sen zur ver­bots­wid­ri­gen Aus­zah­lung von GmbH-Ver­mö­gen, haf­tet die­ser aus Treue­pflicht­ver­let­zung. Dabei wer­den an den Gesell­schaf­ter im Kon­zern (GmbH-Ver­bund) stren­ge­re Sorg­falts­an­sprü­che gestellt als an den Gesell­schaf­ter, der ledig­lich Pri­vat­mann ist. Für Sie als Geschäfts­füh­rer einer Mut­ter-GmbH, der als Gesell­schaf­ter der Toch­ter-GmbH han­delt, bedeu­tet dies, dass Sie bei miss­bräuch­li­chen Aus­zah­lungs­an­wei­sun­gen an den Geschäfts­füh­rer der Toch­ter-GmbH wegen Treu­pflicht­ver­let­zung per­sön­lich in Anspruch genom­men wer­den können.

Immer top infor­miert > Der Vol­kelt-Brief zum Pro­be­le­sen spe­zi­ell für SIE als Geschäftsführer

Schreibe einen Kommentar