Kategorien
Archiv: Volkelt-Briefe

Volkelt-Brief 51/2018

Fazit 2018: gut bis bes­ser – mit leicht ein­ge­trüb­ten Aus­sich­ten + Kon­junk­tur: Wor­auf Sie sich 2019 ein­stel­len müs­sen (soll­ten) + Digi­ta­les: Der Wan­del ist voll im Gan­ge +  GmbH- Per­so­nal: Der Eng­pass wird noch enger + Geschäfts­füh­rer pri­vat: Die Anfor­de­run­gen blei­ben (extrem) hoch

BISS die Wirt­schaft-Sati­re

 

Der Vol­kelt-Brief 51/2018 > Down­load als PDF - lesen im „Print”

 

Frei­burg, 21. Dezem­ber 2018 / Weih­nach­ten – Jahreswechsel

Sehr Geschäftsführer-Kollegin, sehr geehrter Kollege,

die meis­ten der Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, mit denen ich in den letz­ten Tagen gespro­chen habe, sind mit dem Geschäfts­jahr 2018 aus­ge­spro­chen zufrie­den. Vie­le sind aber ver­un­si­chert über die Ent­wick­lun­gen in Euro­pa, in den  Kri­sen­re­gio­nen und in den USA. Vie­le Haus­auf­ga­ben sind und blei­ben unerledigt:

  • Wirt­schafts­po­li­tik: Der Mit­tel­stand taugt zwar als Aus­hän­ge­schild. In der Pra­xis muten die Poli­ti­ker dem Mit­tel­stand immer mehr zu – zu viel.
  • Infra­struk­tur: Ob Ver­kehrs­lo­gis­tik, Daten­net­ze, Ener­gie­po­li­tik oder Digi­ta­li­sie­rung – die Pro­ble­me sind da – ohne dass wirk­li­che Lösun­gen erkenn­bar sind.
  • Steu­er­po­li­tik: Der gro­ße Wurf und nen­nens­wer­ten Kor­rek­tu­ren oder Ver­ein­fa­chun­gen bei der Besteue­rung und bei der Ermitt­lung der steu­er­li­chen Bemes­sungs­grund­la­gen ist nicht in Sicht.
  • Büro­kra­tie: Auch in 2018 muss­ten vie­le Unter­neh­men fest­stel­len, dass es „schon wie­der mehr“ Büro­kra­tie gewor­den ist. Vie­le Kom­mu­nen haben wei­ter an der Gewer­be­steu­er­schrau­be gedreht.
Der Blick nach vor­ne ist zugleich eine Vor­schau auf die kom­men­den Ent­schei­dungs­si­tua­tio­nen unter neu­en Rah­men­be­din­gun­gen. 2018 war für die meis­ten Kollegen/Innen ein aus­ge­spro­chen erfolg­rei­ches Jahr. 2019 wird aller­dings unsi­che­rer, noch schwe­rer plan­bar und – wirt­schaft­lich gese­hen – eine Rech­nung mit eini­gen Unbe­kann­ten. Auch der CDU-Neu­start lässt vie­le Fra­gen offen.

 

Konjunktur: Worauf Sie sich 2019 einstellen müssen (sollten)

Die Ban­ken pro­gnos­ti­zie­ren: „Mit den wei­ter eska­lie­ren­den Han­dels­kon­flik­ten und den aktu­el­len Schwie­rig­kei­ten in eini­gen Schwel­len­län­dern droht die Weltwirt­schaft zuneh­mend in ver­min­tes Gelän­de zu gera­ten“, so deren Haupt­ge­schäfts­füh­rer Chris­ti­an Ossig. Der Inter­na­tio­na­le Wäh­rungs­fond (IWF) rech­net zwar mit einem wei­te­ren welt­wei­ten Wachs­tum. Für Deutsch­land redu­zier­te der IWF die Wachs­tums­pro­gno­se für 2019 bereits von 1,9 um 0,2 bis 0,3 Pro­zent­punk­te auf nur noch 1,6 bis 1,7 %. So gese­hen besteht zwar noch kein Grund zur Sorge.

Auch die EU-Kom­mis­si­on hat im Lau­fe des Jah­res die Wachs­tums­pro­gno­se für 2018/2019 nach unten kor­ri­giert: „Die Zuwachs­ra­te des BIP wird 2,1 % in 2018 betra­gen und auf 1,9 % im Jahr 2019 pro­gnos­ti­ziert. Dazu der EU-Wirt­schafts- und Wäh­rungs­kom­mis­sar Pierre Mosco­vici: “Eine wei­te­re Eska­la­ti­on pro­tek­tio­nis­ti­scher Maß­nah­men ist ein kla­res Abwärts­ri­si­ko. Han­dels­krie­ge brin­gen kei­ne Gewin­ner, nur Ver­lus­te”.

  • Fakt ist, dass es einen so lan­gen posi­ti­ven Kon­junk­tur­zy­klus für die deut­sche Wirt­schaft lan­ge nicht gege­ben hat. Fakt ist auch, dass die Abhän­gig­kei­ten in den glo­ba­li­sier­ten Märk­ten mit dazu bei­tra­gen, dass Schwan­kun­gen in einer Volks­wirt­schaft, in einem Seg­ment oder in einem par­ti­el­len Markt durch posi­ti­ve Ent­wick­lun­gen in ande­ren Märk­ten auf­ge­fan­gen wer­den – es also eine klas­si­sche Kon­junk­tur­ent­wick­lung mit den Pha­sen Auf­schwung, Boom, Abschwung, Rezes­si­on so nicht mehr gibt.

Die Infla­ti­ons­ra­te für das lau­fen­de Geschäfts­jahr liegt nach Desta­tis bei 1,8 % und wird nach den Ein­schät­zun­gen des Sta­tis­ti­schen Bun­des­am­tes in 2019 bei 2,0 % und in 2020 bei 1,9 % lie­gen. Damit ist das Sta­bi­li­täts­ziel der Euro­päi­schen Zen­tral­bank (EZB) von 2,00 % so gut wie erreicht. Die Ban­ken­auf­se­her wer­den wohl auch bis auf wei­te­res kei­nen Anlass sehen, die Leit­zin­sen zu erhö­hen. Ande­re Pro­gno­sen – z. B. die Deut­schen Spar­kas­sen – sehen einen Trend zu stei­gen­den Zin­sen. Die Ver­brau­cher­zen­tra­le pro­gnos­ti­ziert den Null-Zins bis min­des­tens Mit­te 2019.

Vor­ga­ben für 2019: So weit die gesamt­wirt­schaft­li­chen Rah­men­da­ten. Klei­ne­re Unter­neh­men sind gut bera­ten, sich für 2019 auf fol­gen­de Eck­da­ten einzustellen:

  • Zin­sen: An der Zins­front wird sich zunächst nicht viel ändern. Die EZB wird die (noch) sta­bi­le Kon­junk­tur nicht belas­ten. Dafür spricht auch die unge­bremst hohe Ver­schul­dungs­quo­te der EU-(Süd-)Staaten. Inves­ti­tio­nen in Gewer­be-Immo­bi­li­en sind wei­ter­hin eine Opti­on, um Rück­la­gen für die Zukunft zu bilden.
  • Prei­se: Vie­le Unter­neh­men spü­ren seit dem 2. Quar­tal 2018 ein star­kes Anstei­gen der Groß­han­dels­prei­se. Desta­tis ermit­telt für August 2018 gegen­über dem Vor­jah­res­wert ein Anstieg um 3,8 %. Den größ­ten Ein­fluss auf die Gesamt­ent­wick­lung hat­te dabei die Preis­stei­ge­rung im Groß­han­del mit fes­ten Brenn­stof­fen und Mine­ral­öl­er­zeug­nis­sen (+ 17,7 %). Kal­ku­lie­ren Sie für 2019 mit wei­ter stark stei­gen­den Ener­gie­kos­ten und  Preis­stei­ge­run­gen für Roh­stof­fe. Nut­zen Sie die KMU-För­der­an­ge­bo­te zur Energieberatung.
  • Kal­ku­la­ti­on: Stel­len Sie zusam­men, wie viel, wel­chen Anteil und wel­che Kos­ten Sie in Roh­stof­fe und Vor­pro­duk­te inves­tie­ren und wel­che Maß­nah­men zur Siche­rung getrof­fen sind. Die Absi­che­rung erfolgt dabei in der Regel nicht durch Vor­rats­ein­käu­fe oder spe­ku­la­ti­ve Beschaf­fung. Viel­mehr erfolgt die Abwick­lung über ent­spre­chen­de Finanz- und Ver­si­che­rungs­in­stru­men­te. Also über Instru­men­te, die in der Ein­kaufs­ab­tei­lung allei­ne nicht gehan­delt wer­den kön­nen. Bes­ser ist es, wenn neue For­men der Beschaf­fung gemein­sam vom Ein­kauf und dem Bereich Finan­zen bewer­tet und umge­setzt wer­den. Feh­len eige­ne Fach­kennt­nis­se soll­ten Sie den gefor­der­ten Abtei­lun­gen exter­ne Fach­be­ra­tung vermitteln.
Wenig Ein­fluss dürf­te die Poli­tik in Deutsch­land auf die kon­junk­tu­rel­le Zukunft haben. Bereits jetzt abseh­bar ist, dass die Wirt­schafts­po­li­tik für klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men (KMU) auch „nach Mer­kel” kei­nen beson­de­ren Stel­len­wert ein­neh­men wird. Klei­ne­re Unter­neh­men wer­den aber durch den höhe­ren Min­dest­lohn und den Rück­kehr­an­spruch nach Teil­zeit wei­ter belas­tet. Zumin­dest für das ers­te Halb­jahr 2019 ist ruhi­ges kon­junk­tu­rel­les Fahr­was­ser zu erwar­ten. Das ist eine gute Aus­gangs­po­si­ti­on für das Gesamt­jahr 2019. Nut­zen Sie die guten Zah­len zur Restruk­tu­rie­rung, wo es ange­sagt ist, und zur Moder­ni­sie­rung, wenn die Orga­ni­sa­ti­on an neue Stan­dards ange­passt wer­den muss (IT, Kom­mu­ni­ka­ti­on, Arbeits­plät­ze, Fuhr­park, Schu­lun­gen). Vie­le Unter­neh­mer tun sich – unter Ver­weis auf Ihr Erfah­rungs­wis­sen – schwer damit, die eige­nen Prei­se zu erhö­hen. Dabei gilt: Steigt die Infla­ti­ons­ra­te, müs­sen alle Unter­neh­men ihre Prei­se an die Ent­wick­lung anpas­sen – frü­her oder spä­ter. Wer sei­ne Prei­se als letz­ter anpasst, ver­liert die mit der Preis­er­hö­hung zu ver­die­nen­de Mar­ge. Dar­auf zu hof­fen, dass der Markt den nied­rig gehal­te­nen Preis mit zusätz­li­cher Nach­fra­ge belohnt, ist lei­der mehr Wunsch denn rea­lis­ti­sche Option.

 

Digitales: Der Wandel ist voll im Gange

Seit nun­mehr einem Jahr berich­ten wir an die­ser Stel­le regel­mä­ßig zum The­ma „Digi­ta­li­sie­rung” . Sei es zu neu­en Erkennt­nis­sen für die Geschäfts­füh­rung, zu Pra­xis-Bei­spie­len oder zu den Aus­wir­kun­gen auf Finan­zie­rung, Orga­ni­sa­ti­on, Mar­ke­ting und Per­so­nal­be­schaf­fung im klei­ne­ren Unter­neh­men. Das The­ma ist omni­prä­sent und alle Bran­chen und Geschäfts­mo­del­le sind unter­des­sen von inno­va­ti­ven (dis­rup­ti­ven) Ent­wick­lun­gen betroffen.

Der Blick in die Fern­seh-Wer­bung offen­bart: Schon jeder zwei­te Wer­be­spot ist kei­ne Image-Wer­bung mehr, son­dern bewirbt das inno­va­ti­ve Pro­dukt eines digi­ta­len Geschäfts­mo­dells. Beson­ders anschau­lich ist die­se Ent­wick­lung in der digi­ta­len Buch­hal­tung. Unter­des­sen gibt es Anbie­ter, die aus Rech­nun­gen und Fak­tu­ra Buch­hal­tung und Ban­king auto­ma­tisch erle­di­gen. Ein Sys­tem, dass für Unter­neh­men mit kom­ple­xer Jah­res­ab­schluss-Erstel­lung zwar noch nicht taugt. Aber auch hier wird es schon bald Sys­te­me geben, mit denen sich die Over­head-Kos­ten erheb­lich redu­zie­ren lassen.

Vor­ga­be für 2019: Das The­ma „Digi­ta­li­sie­rung” ist und bleibt Chef­sa­che. Sie sind es, der die Impul­se gibt, die Zie­le vor­gibt und die Mit­ar­bei­ter mit­nimmt. Bes­te Vor­aus­set­zun­gen zum Über­le­ben sind: Neu­gier, kon­trol­lier­te Risi­ko­be­reit­schaft, stän­di­ges Ler­nen, die per­ma­nen­te Bele­bung und Nut­zung Ihres beruf­li­chen Netz­werks und eine Annä­he­rung an die Gründerszene.

Zum zukunfts­ori­en­tier­ten Manage­ment die­ses kom­ple­xen The­mas genügt es nicht, in Aktio­nis­mus zu ver­fal­len. Vie­le Unter­neh­men prak­ti­zie­ren schon immer KVP und Inno­va­tions-Manage­ment. Neu ist, dass immer mehr gro­ße Unter­neh­men (Glo­bal Play­er) und mit­tel­stän­di­sche Koope­ra­tio­nen (Hid­den Cham­pi­ons) sich im gro­ßen Stil an Start­Ups betei­li­gen, die sich in mit­tel­stän­di­schen Märk­ten betä­ti­gen und tra­di­tio­nel­len Mit­tel­ständ­lern Kon­kur­renz machen. Das betrifft Dienst­leis­tun­gen (Werbung/Marketing/PR, Hotel/Gastronomie, Bera­tung, Logis­tik, Finanz­dienst­leis­tun­gen, Ver­si­che­run­gen) aber auch Hand­werk (Gebäu­de-Manage­ment, Fran­chise), Han­del und Groß­han­del (neue Platt­for­men) und die indus­tri­el­le Fer­ti­gung (Pro­zess­steue­rung, Robo­tik, künst­li­che Intelligenz).

 

NEU:Geschäfts­füh­rung in Zei­ten der Digi­ta­li­sie­rung, Dipl. Vw. L. Vol­kelt, 155 Sei­ten (Info + Bestel­len > Cover anklicken)

Über­all ent­ste­hen Grün­der­zen­tren. Unter­neh­men inves­tie­ren in IT-Tech­nik und Personal.Auch die Rol­le des Chefs – des Geschäfts­füh­rers – im Unter­neh­men wan­delt sich. Weg vom all­zu­stän­di­gen Letzt­ent­schei­der, der die Zie­le vor­gibt, die Res­sour­cen plant, die Durch­füh­rung orga­ni­siert und die Ergeb­nis­se kon­trol­liert. Viel­mehr muss er das Geschäfts­mo­dell als Gan­zes mana­gen. Mit drei Schwerpunkten:1. die Digi­ta­li­sie­rung kos­tet Geld. Viel vor­schüs­si­ges Geld. Der Geschäfts­füh­rer muss das not­wen­di­ge Kapi­tal dazu beschaf­fen – Inves­to­ren von der Zukunfts­fä­hig­keit des Geschäfts­mo­dells über­zeu­gen, eine nach­hal­ti­ge und zugleich fle­xi­ble Finanz­pla­nung (Finan­zie­rungs­run­den) vor­le­gen und im Unter­neh­men dafür sor­gen, dass die Res­sour­cen plang­e­recht ein­ge­setzt werden.2. die Digi­ta­li­sie­rung braucht qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter, die sich stän­dig wei­ter­bil­den, die Phan­ta­sie und Frei­raum brau­chen und sich trotz­dem in den Gesamt­pro­zess „Geschäfts­mo­dell“ ein­bin­den lassen.3. die Digi­ta­li­sie­rung ist tech­nisch. Sie brau­chen auf jeder Ebe­ne des „Geschäfts­mo­dells“ tech­ni­sches Know-How, moderns­te IT-Aus­stat­tung, Ein­bin­dung in Netz­wer­ke – sozia­le Netz­wer­ke – und ein inter­na­tio­na­les Verständnis.Wie? War das nicht schon immer so – jeden­falls in den Unter­neh­men, die Wert auf Inno­va­ti­on, Nach­hal­tig­keit und Inter­na­tio­na­li­sie­rung gelegt haben? Doch. Aber für vie­le Bran­chen – Dienst­leis­tung, Hand­werk, Han­del – sind der inter­na­tio­na­le Wett­be­werb, die zuneh­men­de Dyna­mik und die gren­zen­lo­se Kon­kur­renz nicht selbst­ver­ständ­lich. Auch nicht für die Chefs und Geschäfts­füh­rer die­ser Unternehmen.Wir haben das The­ma für Sie gebün­delt. Aus Ihrer Sicht­wei­se – aus der Sicht­wei­se und Inter­es­sen­la­ge der Geschäfts­füh­rung – sys­te­ma­tisch dar­ge­stellt, mit den Aus­wir­kun­gen auf alle Funk­tio­nen, Abtei­lun­gen und Pro­jek­te, die in der GmbH zusam­men­wir­ken. Und geben Ihnen dazu ganz anschau­lich, unter­legt mit zahl­rei­chen Bei­spie­len (Bench­mar­king), und hilf­rei­chen Ver­wei­sen Anlei­tun­gen und Anre­gun­gen, wie Sie die (Dau­er-) Her­aus­for­de­rung „Digi­ta­li­sie­rung“ in Ihrem Unter­neh­men erfolg­reich ange­hen und umsetzen.

Personal: Der Engpass wird noch enger

Das The­ma Mit­ar­bei­ter bleibt für klei­ne­re Unter­neh­men auch in den nächs­ten Jah­ren Kern­the­ma. Der Arbeits­markt für Qua­li­fi­zier­te ist leer gefegt und die demo­gra­phi­sche Ent­wick­lung gibt vor, dass sich dar­an in den nächs­ten Jah­ren auch nichts ändern wird. Auch die Zuwan­de­run­gen wer­den dar­an kurz- und mit­tel­fris­tig nichts ändern. Als Arbeit­ge­ber müs­sen Sie den Wett­be­werb um Arbeits­kräf­te anneh­men, das The­ma zur Chef­sa­che machen und krea­ti­ve Ideen ent­wi­ckeln, um gute Mit­ar­bei­ter zu bin­den und neue zu finden.

Noch mehr Min­dest­lohn, Teil­zeit­ar­beits­an­spruch mit Rück­kehr­op­ti­on und Equal Pay wir­ken sich auf die Lohn­kos­ten von klei­ne­ren Fir­men über­pro­por­tio­nal aus. Dazu kom­men Regu­lie­run­gen auf dem Arbeits­markt, z. B. bei den Leih­ar­beit­neh­mern und den Arbeits­zei­ten. Die ange­spro­che­nen Vor­ga­ben wer­den sich wei­ter auf die Arbeits­kos­ten aus­wir­ken und ins­be­son­de­re für klei­ne­re und mit­tel­gro­ße Betrie­be für zusätz­li­che Pro­ble­me bei der Per­so­nal­be­schaf­fung sor­gen. Ihre Nach­tei­le im Wett­be­werb um qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter gegen­über Groß­un­ter­neh­men und Kon­zer­nen neh­men wei­ter zu.

Vor­ga­be für 2019: Ihnen bleibt aber die gro­ße Chan­ce, auf den unter­des­sen weit ver­brei­te­ten Wunsch und auf die Sehn­sucht einer zuneh­men­den Zahl von (jün­ge­ren) Arbeit­neh­mern nach klei­nen, über­schau­ba­ren Struk­tu­ren zu set­zen.  Nut­zen Sie die­sen atmo­sphä­ri­schen Vor­teil. Stel­len Sie Ihre Wer­te in den Bewer­bungs­ge­su­chen her­aus. Zei­gen Sie Ihr Kon­ter­fei als Chef, benen­nen Sie Ihr Mot­to und Ihre Wer­te – auch der Hin­weis auf Ihre Hob­bys (Sport, Musik) macht Ihr Gesuch per­sön­li­cher und ist ein guter Auf­hän­ger, damit sich ein poten­zi­el­ler Bewer­ber leich­ter mit sei­nem neu­en Arbeit­ge­ber iden­ti­fi­zie­ren kann.

Immer mehr Arbeit­neh­mer wäh­len ihren Arbeit­ge­ber nicht nur nach dem Ver­dienst. Betriebs­kli­ma, Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten, Wert­schät­zung und der per­sön­li­che Umgang mit dem Mit­ar­bei­ter wer­den immer wich­ti­ger. All das kön­nen Sie als Arbeit­ge­ber direkt und selbst beein­flus­sen und haben als klei­ne­rer Betrieb dabei durch­aus Vor­tei­le. Und zwar dann, wenn es Ihnen gelingt, Unter­neh­mens­kul­tur und unter­neh­me­ri­sche Ver­ant­wor­tung vor­zu­le­ben. Set­zen Sie auf „Mund-zu-Mund-Akqui­se” Ihrer zufrie­de­nen Mit­ar­bei­ter (Prä­mi­en), schal­ten Sie Stel­len­an­zei­gen in regio­na­len sozia­len Medi­en (Online-Tages­zei­tung) und tes­ten Sie neue For­men der Bewer­ber­su­che (unkon­ven­tio­nel­le Print-Anzei­gen, Con­tent-Mar­ke­ting und Video-Clips). Ani­mie­ren Sie  auf Ihrer Home­page zur Initiativ-Bewerbung.

 

Geschäftsführer privat: Die Anforderungen bleiben hoch

Vie­le Unter­neh­mer, Gesell­schaf­ter-Geschäfts­füh­rer oder Nur-Geschäfts­füh­rer enga­gie­ren sich nicht nur für die Fir­ma und Ihre Mit­ar­bei­ter. Sie über­neh­men Ver­ant­wor­tung in der  Gesell­schaft, in der Poli­tik, im Ehren­amt oder – wegen per­ma­nen­tem Zeit­man­gel – als Spen­der oder Spon­sor. Hat­te zuletzt die Finanz­kri­se in 2007 vie­le nach­denk­lich gemacht, waren es 2018 wie­der eini­ge uner­war­te­te neue Ent­wick­lun­gen, die man­chen Unter­neh­mer sprach­los gemacht haben. Etwa der Rechts­ruck in Euro­pa, der Brexit und die Ent­wick­lun­gen in der Tür­kei, die Abschot­tung der USA oder vie­le unge­lös­te inter­na­tio­na­le Konflikte.

Vor­ga­ben für 2019: Glo­ba­li­sie­rung und vor allem die Digi­ta­li­sie­rung brin­gen immer mehr Dyna­mik. Alle Pro­zes­se lau­fen schnel­ler. Die Anfor­de­run­gen, die Geschäfts­füh­rer aus­hal­ten müs­sen, blei­ben hoch. Ver­stärkt hat sich für vie­le auch das Gefühl, dass sich Eini­ges ver­selbst­stän­digt hat und nie­mand mehr in der Lage ist, das auf­zu­hal­ten. Immer neue Vor­schrif­ten und Erlas­se. Immer mehr Regu­lie­run­gen engen die Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten ein und kos­ten viel Geld. Das alles ist bekannt. Die Medi­en bekla­gen die Zustän­de. In poli­ti­schen Dis­kus­sio­nen und Talk­run­den wer­den die Zustän­de beschrie­ben. Aber an den ein­ge­schla­ge­nen Wegen ändert sich seit Jah­ren und Jahr­zehn­ten grund­sätz­lich nichts und es ist (lei­der) auch kei­ne poli­ti­sche Kraft in Sicht, die rea­lis­ti­scher­wei­se in der Lage wäre, Ände­run­gen vor­an­zu­trei­ben und durch­zu­set­zen. Aus Sicht eines Geschäfts­füh­rers bedeu­tet das:

  • Geschäfts­füh­rer klei­ne­rer Unter­neh­men ver­brin­gen immer mehr Zeit mit Tätig­kei­ten, die nichts oder nur wenig mit dem eigent­li­chen Geschäft zu tun haben.
  • Staat und Behör­den ver­wen­den immer mehr Auf­wand und Ener­gien für die Über­wa­chung und Kon­trol­le von Vor­schrif­ten und Auflagen.
  • Die Dis­kre­panz zwi­schen den Zie­len der poli­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­ger und den Not­wen­dig­kei­ten klei­ne­rer Wirt­schafts­ein­hei­ten an der Basis wird immer größer.
  • Als Unter­neh­mer sind Sie es gewohnt, Ent­schei­dun­gen zu tref­fen und Pro­ble­me zu lösen. Egal unter wel­chen Rahmenbedingungen.

Gefor­dert sind Sie auch im pri­va­ten Umfeld. Die meis­ten Kol­le­gen wis­sen, dass sie ihrer Fami­lie viel zumu­ten und viel zu wenig Enga­ge­ment und Zeit für ihre Fami­li­en auf­brin­gen kön­nen. Unter dem Dau­er­druck drif­ten Ehen und Bezie­hun­gen aus­ein­an­der, die Kin­der kön­nen nicht wie erfor­der­lich geför­dert und unter­stützt wer­den. Der Spa­gat zwi­schen Fami­lie und Geschäft ist und bleibt eine Gratwanderung.

Kom­men unge­plan­te Ereig­nis­se – Tren­nung, ein Pfle­ge­fall im unmit­tel­ba­ren Umfeld, Tod, beson­de­re Pro­ble­me eines Kin­des – dazu, kann das schon ein­mal bis an die Belas­tungs­gren­ze gehen oder die­se sogar über­schrei­ten. Dage­gen ste­hen die Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen, die sich für Sie als Geschäfts­füh­rer immer wie­der aufs Neue erge­ben. Sie wis­sen genau, an wel­chen Stell­schrau­ben Sie dre­hen müs­sen und kön­nen, um die Pro­duk­te zu ver­bes­sern, die Mit­ar­bei­ter ein­zu­be­zie­hen und mit­zu­neh­men, den Ser­vice bes­ser zu machen oder dem Kun­den noch bes­se­re Lösun­gen anbie­ten zu kön­nen. Gera­de die­se Ideen, die­se krea­ti­ven Her­aus­for­de­run­gen sind es, die „Geschäfts­füh­rung“ so abwechs­lungs­reich und span­nend machen. Dar­an wird sich auch im nächs­ten Jahr nichts ändern. Sie sind gefor­dert für 2019 – geschäft­lich und privat.

Nut­zen Sie die frei­en Tage für sich selbst. Über­pla­nen Sie Ihre per­sön­li­chen und geschäft­li­chen Zie­le für 2019. Die älte­ren Kol­le­gen sind gut bera­ten, sich klar zu machen, dass die Nach­fol­ge­re­ge­lung in der Pra­xis mehr Zeit braucht als die meis­ten ein­pla­nen. Hier gilt: Je frü­her Sie die­ses unan­ge­neh­me The­ma anpa­cken, um so eher gewin­nen Sie Klar­heit dar­über, wie das aus­se­hen kann und um so eher gibt es Ergeb­nis­se. Jün­ge­re Kol­le­gen sind gut bera­ten, sich nicht dau­ernd zu ver­aus­ga­ben – Stich­wort: Burn­out. Pla­nen Sie Aus­zei­ten ein, hal­ten Sie sich an die­se Pla­nung und gön­nen Sie sich und Ihrem Kör­per Ver­schnauf­pau­sen. Die Fir­ma braucht SIE.

 

Ich wün­sche Ihnen, Ihrer Fami­lie und Ihren Mit­ar­bei­tern erhol­sa­me Tage und einen guten Start ins Jahr 2019

und ich freue mich, wenn ich Sie wei­ter­hin beglei­ten darf

Ihr

Lothar Volkelt

Dipl. Volks­wirt, Her­aus­ge­ber + Chef­re­dak­teur Volkelt-Brief

PS: Ihnen fehlt noch eine passende Aufmerksamkeit für einen Kollegen > Hier anklicken

Sie wol­len sich regel­mä­ßig mit dem Vol­kelt-Brief infor­mie­ren > Hier ankli­cken

Schreibe einen Kommentar