Tatort-Kommissarin Ulrike Folkerts als verwöhnte Firmen-Erbin und Schauspiel-Legende Walter Schultheiß als Senior-Chef eines mittelständischen schwäbischen Maschinenbauers, der nicht loslassen kann? Richtig: Das ist (fast) aus dem Leben gegriffen und Stoff des richtig spannenden Kinofilms Global Player – wo wir sind isch vorne. Für alle Kollegen ein Lehrstück und Anschauungsmaterial, wie es in vielen deutschen Unternehmen in der zweiten und dritten Generation vermeintlich zugeht. Also eine sehenswerte Freizeitbeschäftigung mit Anregungen für den praktischen Alltag.
Der Film behandelt zwei Themen: Den nicht ganz einfachen Generationswechsel und den Verkauf des mittelständischen Unternehmens an einen chinesischen Investor mit Staatsbeteiligung. Handlung, Abläufe und Dialoge sind sehr gut recherchiert und in Alltagssituationen verpackt. Die Konfliktsituationen sind auf den Punkt herausgearbeitet. Die Motivationen der Protagonisten sind sehr gut erkennbar. Die Abwicklung des China-Geschäfts wird erschreckend realistisch vorgeführt. Dennoch: Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel dann, wenn die chinesische Dolmetscherin beim besten Willen nicht mehr in der Lage ist, die Fehleranalyse der schwäbelnden Facharbeiter zu verstehen geschweige denn zu übersetzen. Spätestens an der Stelle könnte man glauben, es handelt sich um eine Dokumentation und nicht um eine Komödie mit einem (beinahe) tragischen Ausgang. Zum Trailer > Hier anklicken.
Für die Praxis: Im mainstream-geprägten Kinogeschäft läuft „Global Player“ allerdings (leider) nur in Programmkinos und ganz sicher auch nicht wochenlang. Dazu ist das Thema zu speziell. Da ARD und ARTE mitfinanziert haben, ist davon auszugehen, dass der Film schon bald im deutschen Fernsehprogramm gezeigt wird. Vormerken. Unseres Erachtens ein – besonders für Unternehmer – sehenswerter Film mit Zusatznutzen.