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Volkelt-Briefe

GmbH: Wenn´s schneller gehen muss …

Wenn Start­Up-Grün­der ihren Ein­satz ver­gol­den wol­len oder wenn der Kapi­tal­markt nicht mehr an das Geschäfts­mo­dell der Grün­der glaubt, hilft der Gang zur Bör­se. Das kann gut gehen, wie in den Fäl­len Wire­card AG oder der Team­View­er AG. Muss aber nicht. Der Fall Vapia­no etwa belegt der­zeit sehr ein­drucks­voll und öffent­lich­keits­wirk­sam, wie man   über Jah­re das Geld der Anle­ger mehr oder weni­ger sys­te­ma­tisch ver­bren­nen kann. Der Bör­sen­gang – mit­hin die Grün­dung einer Akti­en­ge­sell­schaft – ist also kein All­heil­mit­tel, wenn es dar­um geht, ein Unter­neh­men erfolg­reich in die Zukunft zu führen.

Das hat die Poli­tik jetzt auch in Sachen Deut­sche Bahn AG erkannt. Die Gesell­schaf­ter – sprich der Bund – trau­en dem Vor­stand der Bahn nicht mehr zu, die anste­hen­den Pro­ble­me lösen zu kön­nen. Stich­wor­te: Infra­struk­tur, Pünkt­lich­keit, Kapa­zi­tä­ten, Per­so­nal oder Güter­ver­kehr auf der Schie­ne. Jetzt berät man über eine dau­er­haf­te Lösung. Über eine Struk­tur­ver­än­de­rung, die das Unter­neh­men dyna­mi­scher macht und die den Gesell­schaf­tern einen bes­se­ren und schnel­le­ren Durch­griff auf Ent­schei­dun­gen der Geschäfts­füh­rung sichert. Das Alles soll nun die Umwand­lung in die Rechts­form einer „GmbH” brin­gen. Als Mehr­heits-Gesell­schaf­ter kann der Bund dann den Geschäfts­füh­rern der zukünf­ti­gen Deut­sche Bahn GmbH jeder­zeit Wei­sun­gen zur kon­kre­ten Umset­zung vor­ge­ben. Ein kla­rer Vor­teil der GmbH, wenn es schnel­ler gehen muss.

Dass auch das kein All­heil­mit­tel ist, wer­den die Kollegen/Innen bestä­ti­gen, die sich lau­fend mit Wei­sun­gen der Gesell­schaf­ter aus­ein­an­der­set­zen müs­sen. Beson­ders dann, wenn die Gesell­schaf­ter unter­schied­li­che Zie­le ver­fol­gen oder wenn Zie­le (stän­dig) ver­än­dert wer­den. Poli­tik eben.