Haben Sie schon mal ausprobiert, was passiert, wenn Sie in der Suchfunktion Ihres Computers „PRISM” eingeben? Wir raten ab. Unser Chefredakteur jedenfalls ist seither nicht mehr der alte. Zuerst ist sein Umgangston etwas strenger geworden. Da kamen dann solche Sätze heraus wie: „Der Feind sitzt direkt neben Dir“ (?). Wir haben uns nur angeschaut und gedacht: „Aha. Was will er uns damit sagen“. Dann hat er Frau und Kinder verlassen. In der letzten Redaktionsrunde hat er nur noch schlecht gelaunt in die Runde gestarrt und Notizen gemacht. Dann ist der erste Kollege verschwunden. Keiner hat was gesagt. Dann kam er bewaffnet. Mit so einer Deutz & Geldermann (oder so ähnlich), Kaliber 3mm. Mit dem Mittelfinger hat er ständig am Abzug rumgefingert. In der Pause hat er wahllos aus dem Fenster geballert. Auf Alles, was sich bewegt hat. Vermummte Frauen und Gastarbeiter. Danach sagte er in die Runde: „Ihr habt ja alle keine Ahnung, was los ist“. Schweigen. Dann hat er den Kollegen Breitmann gezwungen, sich vor den Computer zu setzen. „Gib mal PRISM in die Suchzeile ein!“. Aber Dalli, Dalli. Kollege Breitmann versteinerte. Mit seltsam angezogenen Beinwinkeln, verkrampften Händen und einem ganz, ganz fiesem Ausdruck im Gesicht sitzt er seit Tagen im Sitzungsraum regungslos vor dem PC. Unser Chefredakteur ist verschwunden und koordiniert seitdem irgendetwas. Wir wissen Nichts Genaueres. Haben aber wirklich kein gutes Gefühl dabei. Also: Wenn Sie das BISSchen Geschreibsel schon aus der Ruhe bringt, sollten Sie in Sachen PRISM keine eigene Recherchen anstellen.
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