Kennen Sie Bahr. Klar. Egon Bahr. Das war doch der, der den Ostgrenzwall wie einen Schweizer Käse systematisch gelöchert hat. Nein. Den meinen wir nicht. Hier geht es um Daniel Bahr. Schon mal gehört?
Nur so ganz nebenbei haben wir herausgefunden, dass Daniel Bahr bis 2009 Beirat der ERGO-Versicherungsgruppe AG war. Viele unserer Leser kennen die Firma als Luxus-Reiseveranstalter für Event- und Amüsier-Reisen. Als Beirat war Bahr natürlich vom operativen Geschäft meilenweit entfernt und es hat ihn auch nie stutzig gemacht, dass der gesamte Vertriebsapparat ausschließlich mit männlichen Probanten besetzt war. Welche Frau lässt sich schon gerne als Drücker bezeichnen.
Zurück zum Thema: Eigentlich war ja zu erwarten, dass Daniel unter den Fittichen seines Vaters mehr zur allgemeinen Aufklärung im Gesundheitswesen beitragen würde. Schließlich war der Dozent an der Polizeischule in Münster (wie wird man denn so was?). Auch der Bruder Thomas scheint als Geschäftsführer des AOK-geförderten Unternehmens Gesundheit Oberpfalz Mitte (UGOM) was von der Materie zu verstehen.
Unvergessen dagegen sind Daniel Bahrs Attacken auf die CSU. So wird ihm ein Zitat aus der renommierten Passauer Neuen Presse zugeschrieben, dass es dank Internet-Gedächtnis zur Unvergänglichkeit geschafft hat: „Die CSU ist als Wildsau aufgetreten“. Zugegeben: Da wären wir gerne dabei gewesen. An diesen Waldwege zerfurchenden Auftritt wird man sich noch in Generationen erinnern, wenn Daniel Bahr längst wieder zurück als Sachbearbeiter einer kleinen privaten Krankenkasse Anträge abbügelt. Wahrscheinlich noch mit 67 und mit einer Rente untern Existenzminimum. Wir meinen: Ehre für ihn, an dieser Stelle überhaupt genannt zu werden.