Für uns Ökonomen ist das ja keine Überraschung. Etwas anders sieht das allerdings beim „gesunden Menschenverstand“ aus. Da kommt so der ein oder andere ins Rechnen.
Schauen wir uns das doch einmal aus der Sicht einer Grenzkostenkurve mit immer flacher werdendem Verlauf an. Die meisten Menschen kennen das Experiment ja mit einem Glas Wasser. Danach wirkt der erste Schluck Wunder, den letzten Schluck braucht man eigentlich nicht mehr.
Das würde konkret bedeuten, dass der erste Taliban noch relativ „billig“ zu haben sein wird. Sagen wir so um die 5.000 € – das ist für einen Afghani ganz schön viel Geld und reicht eine Weile zum Leben. Die breite Masse der härteren Genossen wird dann schon etwas teurer – sagen wir es gibt rund 2.000 Taliban, die für 10.000 € mitmachen. Gehen wir die Grenzkostenkurve weiter nach oben, wird es immer teurer.
Also genau genommen ist der letzte Taliban immer unbezahlbar – oder wenn man das in Dollars mal ausrechnen will, macht das einen Betrag von – wir haben das hier im Institut mal simuliert und hochgerechnet – fast 2,4 Billionen. Dollar. Also wird das voraussichtlich deutlich teurer als wenn wir Entwicklungshilfe für alle ohne Zinsen und mit Schuldenerlass investieren würden. Wir wollen da ja keinem reinreden. Ist nur so eine Überlegung unter Verwendung rein ökonomischer Erklärungs- und Handlungsmuster.