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Volkelt-Briefe

Steuer: Inkongruente Gewinnausschüttung ist verbindlich

Beschlie­ßen die Gesell­schaf­ter der GmbH abwei­chend von den Vor­ga­ben im Gesell­schafts­ver­trag eine inkon­gru­en­te – also eine von den Gesell­schafts­an­tei­len abwei­chen­de – Gewinn­aus­schüt­tung, dann muss …

das Finanz­amt das bei Abgel­tung­s­teu­er aner­ken­nen. Und zwar auch dann, wenn die Gesell­schaf­ter anschlie­ßend eine Ein­brin­gung der aus­ge­schüt­te­ten Gewin­ne beschlie­ßen, z. B., weil der GmbH neue Mit­tel zuge­führt wer­den müs­sen (Finanz­ge­richt Köln, Urteil vom 14.9.2016, 9 K 1560/14).

Das Finanz­ge­richt (FG) Köln bezieht sich bei sei­ner Ent­schei­dung auf eine Grund­satz­ent­schei­dung des Bun­des­fi­nanz­hofs (BFH, Urteil vom 19.8.1999, I R 77/96), wonach das Finanz­amt recht­li­che zuläs­si­ge Beschluss­fas­sun­gen der Gesell­schaf­ter grund­sätz­lich nach­voll­zie­hen und berück­sich­ti­gen muss. Das Finanz­amt woll­te einen der Gesell­schaf­ter mit Abgel­tungs­steu­er belas­ten, obwohl der auf sei­nen Gewinn ver­zich­tet hat­te und auch die Aus­zah­lung nicht erfolg­te. Selbst wenn der Gesell­schafts­ver­trag expli­zit eine Aus­schüt­tung nach Antei­len vor­sieht, kön­nen die Gesell­schaf­ter abwei­chend beschlie­ßen. Das ist zuläs­sig und damit für die Besteue­rung maßgeblich.

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