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BISS - DIE Wirtschafts-Satire

Schäuble

Rech­nen ist Glückssache …

Hier gebie­tet es sich schon aus Recht und anstän­di­gen Grün­den, das Reper­toire der Sati­re nur etwas zurück­hal­tend ein­zu­set­zen. Nur soviel: Soviel wir wis­sen, ist der etwas unge­wöhn­li­che Name auf eine unter­blie­be­ne Laut­ver­schie­bung im alle­ma­nisch-badi­schen Sprach­raum zurück­zu­füh­ren und muss genau genom­men Schäuf­le hei­ßen, was für den Nord­deut­schen so viel wie ein Kass­ler ist. Mit Senf, Spätz­le und einem Schop­pen Wein mit das Bes­te, was die Süd­deut­sche Küche zu bie­ten hat. Das ist es dann aber auch schon.

Wolf­gang ist Fein­schme­cker und hat zu dem hoch­in­ter­es­san­ten The­ma „Die berufs­recht­li­che Stel­lung der Wirt­schafts­prü­fer in Wirtschaftsprüfungs­gesellschaften“ (Dis­ser­ta­ti­on 1971, Frei­burg) pro­mo­viert, sich also den juris­ti­schen Dok­tor ver­lei­hen las­sen. Schäuf­le konn­te damals aus zwei Grün­den nicht pla­gi­ie­ren: 1. Gab es damals noch kein Inter­net, mit dem man das Pla­gi­at hät­te nach­wei­sen kön­nen und 2. war das The­ma schon damals – sagen wir – ver­braucht, dass sich weit und breit kein Mensch respek­ti­ve Schwein mit so einem The­ma beschäf­tig­te. Die Fuß­no­ten­lis­te erschöpft sich mit zwei Nen­nun­gen aus Fach­zeit­schrif­ten und fünf wört­li­chen Zita­ten aus der Begrün­dung zum Gesetz­ent­wurf für das WP-Gesetz.

Nicht rich­tig ist, dass Schäuf­le unter einer Recht­schrei­be- und Rechen­schwä­che lei­det. Er lei­det da kei­nes­wegs drun­ter. Gele­gent­lich rech­net er – z. B. wäh­rend einer lang­wei­li­gen Bun­des­tags-Debat­te – im Kopf das gro­ße Ein­mal­eins – also das mit den zwei­stel­li­gen Zah­len (11 x 11 0 121, 12 x 12 = 148 usw.) – durch. Wir sehen ihn ja gele­gent­lich im Fern­se­hen, wie er auf dem Manu­skript Zah­len­ko­lon­nen auf­schreibt. Das ist dann die schrift­li­che Gegen­pro­be zu sei­nem Kopf­re­chen-Ergeb­nis. Wir – und dabei ste­hen wir ja nicht allei­ne da – bezwei­feln aller­dings, dass es für 13- und 16-Stel­li­ges aus­reicht. Also eher man­gel­haft. Aber dafür hat er ja sei­ne Leu­te. Und dafür, dass er gut kon­trol­lie­ren kann, hat er ja den Big-Brot­her-Award (2009) schon eingeheimst.

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