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Volkelt-Briefe

Mittelstandspolitik Fehlanzeige: Hier sind ein paar gute Ideen dazu

Der Mit­tel­stand ist wich­tig. Wir brau­chen den Mit­tel­stand. Der Mit­tel­stand schafft die meis­ten Arbeits­plät­ze“. Alle Par­tei­en loben den Mit­tel­stand aus. In der Pra­xis sieht das aller­dings etwas anders aus. Ob Hand­wer­ker-GmbH, klei­ne­re Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men, klei­ne Indus­trie­be­trie­be oder unab­hän­gi­ger Han­dels­be­trieb: Alle stöh­nen über Büro­kra­tie, hohe Ver­wal­tungs­kos­ten und sons­ti­ge Auf­la­gen. Den meis­ten Kon­zer­nen und Ket­ten mit zen­tra­li­sier­ter und stan­dar­di­sier­ter Orga­ni­sa­ti­on ist es trotz aller Auf­la­gen mög­lich, höchs­te Gewin­ne und bes­te Ren­di­ten zu erwirt­schaf­ten. Und sie drän­gen in alle Seg­men­te, in denen es Geld zu ver­die­nen gibt. …Genau an die­ser Stel­le ist Mit­tel­stand-Poli­tik gefor­dert. Klei­ne­re GmbHs wer­den – zumin­dest auf dem Papier – genau so mit Steu­ern belas­tet wie Groß­un­ter­neh­men. Sie zah­len sogar mehr, denn vie­le steu­er­li­che Ver­mei­dungs­stra­te­gien (Organ­schaft, Ver­lust­aus­gleich, Gewinn­ver­la­ge­rung) sind und blei­ben den Gro­ßen vor­be­hal­ten. Grund­satz einer aus­glei­chen­den Steu­er­po­li­tik ist die Besteue­rung nach der Leis­tungs­fä­hig­keit, so wie es für die Erhe­bung der Ein­kom­men­steu­er prak­ti­ziert wird. Aber egal ob ein Unter­neh­men groß ist und viel ver­dient oder klei­ner und wenig ver­dient: Aus­ge­schüt­te­te Gewin­ne unter­lie­gen ein­heit­lich der 25 % Abgel­tungs­steu­er. Viel­leicht soll­te die Poli­tik ein­mal über eine pro­gres­si­ve Ab­geltungssteuer als Mit­tel der Mit­tel­stands­för­de­rung nach­den­ken – von 10 % für klei­ne­re Unter­neh­men mit klei­ne­ren Gewin­nen und Erträ­gen bis zu 25 % und mehr für Großverdiener.

Fakt ist, dass sich der Mit­tel­stand nur noch in Nischen durch­set­zen kann und aus Wachs­tums­bran­chen ver­drängt wird. Fast alle klei­ne­ren Unter­neh­men kämp­fen mit sin­ken­den Ren­di­ten. Chan­cen gibt es noch als Zulie­fe­rer für Kon­zer­ne, als Spe­zi­al­an­bie­ter in klei­nen Seri­en und Son­der­pro­duk­ten, als Han­dels­un­ter­neh­men mit Nischen­produkten oder als hoch spe­zia­li­sier­tes Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men. Mit weni­ger Büro­kra­tie und sin­ken­den Ver­wal­tungs­kos­ten kön­nen klei­ne­re Unter­neh­men aller­dings nicht rechnen.

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