Kategorien
Volkelt-Briefe

GmbH-Besteuerung: „Ist schon zum Verzweifeln …”

Die neu­es­te Stu­die des Bun­des der Steu­er­zah­ler belegt: Die Steu­er­men­ta­li­tät sinkt. Unter Steu­er­men­ta­li­tät ver­steht man die Ein­stel­lung der Bür­ger zum Steu­er­sys­tem, zur Steu­er­ge­rech­tig­keit und zu ihrer indi­vi­du­el­len Steu­er­last. 85 % der Deut­schen hal­ten ihre Steu­ern für zu hoch – der höchs­te Wert seit 25 Jah­ren. Hin­zu kommt der Ein­druck, dass der zeit­li­che und finan­zi­el­le Auf­wand zur Erfül­lung der steu­er­li­chen Pflich­ten zu hoch ist. Was tun?Etwas genau­er wis­sen wir, was GmbH-Geschäfts­füh­rer von der Steu­er­po­li­tik hal­ten. Aus einer aktu­el­len Inter­net-Umfra­ge unter Geschäfts­füh­rern klei­ne­rer GmbHs ergibt sich: 56 % der befrag­ten Geschäfts­füh­rer hal­ten die Besteue­rung der aus­ge­schüt­te­ten Gewin­ne für zu hoch oder sogar für viel zu hoch. 47 % hal­ten eine Besteue­rung in Höhe der Abgel­tungs­steu­er von 25 % für gerecht­fer­tigt. 17 % hal­ten eine Steu­er zwi­schen 25 und 30 % für trag­bar. 16 % akzep­tie­ren eine Besteue­rung zwi­schen 30 und 35 %. Nur 13 % hal­ten die Besteue­rung von 55 % und mehr – also die gegen­wär­ti­ge Besteue­rungs­pra­xis – für hin­nehm­bar. In der Sum­me ergibt sich: 80 % tra­gen eine Besteue­rung des aus­ge­schüt­te­ten GmbH-Gewinns bis 35 % mit. Ab einer Steu­er über 35 % dürf­te die Bereit­schaft zu Steu­er spa­ren­den Bilanz­tech­ni­ken und Gestal­tun­gen deut­lich zunehmen.

Der­zeit wer­den aus­ge­schüt­te­te GmbH-Gewinn wie folgt besteu­ert (gerun­det): 15 KSt + Soli + Kir­chen­steu­er + 14 % Gewer­be­steu­er + 25 % Abgel­tungs­steu­er + Soli = ins­ge­samt ca. 55 %. Geset­zes­in­itia­ti­ven zu einer Reform (z. B. Abbau der kal­ten Pro­gres­si­on) sind der­zeit nicht erkenn­bar. Und das, obwohl die gro­ße Koali­ti­on mit ihrer 2/3‑Mehrheit bes­te Vor­aus­set­zun­gen für grund­le­gen­de Ver­än­de­run­gen mit­bringt. Aller­dings: In den Koali­ti­ons­ver­ein­ba­run­gen aus dem Janu­ar 2014 wur­de das The­ma Reform der Besteue­rung bis auf weni­ge Vor­ha­ben wohl wis­send ausgespart.

Schreibe einen Kommentar