Laut Forsa-Studie sind 95 % der Führungskräfte (Geschäftsleiter und mittleres Management) überzeugt davon, dass sie ihren Job richtig machen. Aber nur 15 % der Geführten teilen diese Ansicht. Die übrigen 85 % sind mit ihren Chefs unzufrieden. Dabei mag es objektive Gründe geben, die diese unterschiedlichen Sichtweisen erklären: Viele Mitarbeiter überschauen die komplexen Zusammenhänge in der Organisation nicht. Man hat aufgrund eigener Betroffenheit kein Verständnis für Entscheidungen. Man hat Angst vor Veränderungen. Alles Dinge, die Sie als Geschäftsführer initiieren und durchsetzen müssen. …
Aber ganz ohne Selbstkritik geht es nicht. Führungskräfte sind bisweilen beratungsresistent. Manche sind sich ihrer anspruchsvollen Aufgabe einfach nicht bewusst und führen so, wie Sie den Job schon immer ausgeübt haben. Dabei müssten manchmal betriebliche Abläufe schon längst überarbeitet sein oder das Personal müsste geschult werden. Wo Menschen zusammen arbeiten, werden Fehler gemacht. Und es ist die Aufgabe einer Führungskraft, dafür zur sorgen, dass trotzdem Leistung gebracht wird. Wie es in vielen deutschen Büros zugeht, zeigte vor einigen Jahren der (satirische) Kinofilm „Stromberg“. Produzent und Ideengeber Ralf Husmann, selbst Geschäftsführer der Brainpool-GmbH, hatte sich die mittlere Management-Ebene eines fiktiven Versicherungsunternehmens ausgesucht, um die Schwächen und Macken der Menschen im betrieblichen Umgang schonungslos aufzudecken. Im Handelsblatt-Interview räumt er sogar ein: „Als Choleriker habe ich erst nach Jahren begriffen, wie wichtig es ist, dass ich als Geschäftsführer den Mitarbeitern Anerkennung gebe“. Selbstkritik ist immer gut.