Laut Forsa-Studie sind 95 % der Führungskräfte (auch: Geschäftsführer) überzeugt davon, dass sie ihren Job richtig machen. Aber nur 15 % der Geführten teilen diese Ansicht. Die übrigen 85 % sind mit ihren Chefs unzufrieden. Dazwischen …liegen Welten. Dabei mag es objektive Gründe geben, die diese unterschiedlichen Sichtweisen erklären: Viele Mitarbeiter überschauen die komplexen Zusammenhänge in der Organisation nicht. Man hat Angst vor Veränderungen. Alles Dinge, die Sie als Geschäftsführer initiieren und durchsetzen müssen.
Aber ganz ohne Selbstkritik geht es nicht. Führungskräfte sind bisweilen beratungsresistent (vgl. Nr. 32/2013). Manche sind sich ihrer anspruchsvollen Aufgabe nicht bewusst und führen so, wie Sie den Job schon immer ausgeübt haben. Fakt ist: Wo Menschen zusammen arbeiten, werden Fehler gemacht. Und es ist die Aufgabe einer Führungskraft, dafür zur sorgen, dass trotzdem Leistung gebracht wird und die Mitarbeiter bei der Stange bleiben.
Wie es in vielen deutschen Büros zugeht, zeigt der (satirische) Kinofilm „Stromberg“, der ab 20. Februar in die Kinos kommt. Produzent und Ideengeber Ralf Husmann, selbst Geschäftsführer der Brainpool-GmbH, hat sich die mittlere Management-Ebene eines fiktiven Versicherungsunternehmens ausgesucht, um die Schwächen und Macken der Menschen im betrieblichen Umgang schonungslos aufzudecken. Im Handelsblatt-Interview räumt er sogar ein: „Als Choleriker habe ich erst nach Jahren begriffen, wie wichtig es ist, dass ich als Geschäftsführer den Mitarbeitern Anerkennung gebe“. Einsicht ist immer gut.
Der Film „Stromberg“ ist sicher nicht jedermanns Geschmack. Über Kunst lässt sich streiten. Eine Anregung für Führungskräfte ist er allemal. Über Fehler zu lachen, öffnet den Betrachter dafür, Fehler an sich selbst besser zu erkennen. So gesehen könnten das interessante 120 Minuten werden. Neue Führungs-Techniken werden Sie dabei allerdings nicht kennen lernen – aber das brauche ich Ihnen nicht zu sagen.