Dass die Digitalisierung auch einen neuen Typus Mitarbeiter („Nerd”) geschaffen hat, damit haben sich viele Geschäftsführer, Projektleiter und bisweilen auch die „normale” Belegschaft gewöhnt (vgl. Nr. 46/2017). Deren unkonventionelle Arbeitsweisen geben aber auch immer wieder Anlass zu Kritik. So klammert man nicht an den Terminen und den offiziellen Vorgaben für die Projektarbeit (Information, Dokumentation) – was manchem nicht ganz leicht fällt. Früher oder später landen die damit verbundenen Konflikte beim Chef. Was tun? …Besonders allergisch reagieren Nerds auf – aus ihrer Sicht – sinnlosen Formalkram und überflüssige Meetings. Man arbeitet an einer Lösung – andere Aspekte der Arbeit sind dem Projekt „Lösung” untergeordnet. Achtung: Bevor Sie einen Nerd ändern, wechselt der den Arbeitgeber. Entbinden Sie den Nerd von möglichst vielen dieser Aufgaben. Stellen Sie dem Nerd einen kommunikations-kompetenten Mitarbeiter zur Seite, der dessen Formalaufgaben übernimmt – also z. B. den Projektstand dokumentiert, Projektbeteiligte informiert und Terminfragen abklärt. Die Symbiose macht den Erfolg – ohne dass die Vorgaben für eine optimierte Projektarbeit leiden.
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Digitales: Nerds mögen keine Overhead-Vorgaben – was tun?
Dabei kommt es darauf an, dass die Chemie zwischen dem Nerd und dem mit der Kommunikation beauftragten Mitarbeiter stimmt. Hier das richtige „Händchen” zu haben, ist Chefsache. Anschließend ist es Aufgabe der Projektleitung, im (Mini-) Meeting zu klären, was klappt und was nicht klappt. Gelegentlich sollten Sie sich dann auch selbst ein Bild über die Arbeits- und Beziehungs-Ebene verschaffen – etwa, indem Sie selbst direkt mit dem Nerd einen Termin vereinbaren (sog. Skip Meeting).