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BISS - DIE Wirtschafts-Satire

FC Bayern München AG

Es war am 27. Febru­ar im Jahr 1900 als 11 tap­fe­re Män­ner die Mit­glie­der­ver­samm­lung des MTV Mün­chen total frus­triert ver­lie­ßen, sich nach Schwa­bing ins Restau­rant Gise­la absetz­ten und aus lau­ter Frust den FC Bay­ern Mün­chen grün­de­ten. Bes­ser hät­te Hoe­ness das auch nicht insze­nie­ren kön­nen. Mit den Ver­eins­far­ben – wie sonst – weiß­blau – und einem beschei­de­nen Mit­glieds­bei­trag von einer Reichs­mark. 1902 gab es das ers­te Münch­ner Deby gegen die Löwen. Die Bay­ern sieg­ten 3:0. 1906 spiel­ten sie in wei­ßen Tri­kots und roten Hosen und wur­den fort­an nur noch die Rot­ho­sen genannt. Das ist lan­ge her. Aber der ein oder ande­re von unse­ren Lesern erin­nert sich sicher noch an den wie­sel­flin­ken rech­ten Flü­gel­flit­zer „Gabe­rl“ Gablon­sky. Dann kam schon gleich Becken­bau­er, der zuvor noch beim SC Mün­chen 1906 kick­te und dann wech­seln woll­te. Und zwar zum Bun­des­li­gis­ten TSV 1860 und nicht zum Regio­nal­li­gis­ten FC Bay­ern. Dann schlug das Schick­sal zu: In einem Spiel sei­nes SC Mün­chen gegen die Löwen kam es zu eine paar häss­li­chen Sze­nen. Einer der TSV-Spie­ler ver­pass­te Becken­bau­er eine Ohr­fei­ge. Was den dazu ver­an­lass­te, in Zukunft doch die Stie­fel für den FC Bay­ern zu schnü­ren. Nicht aus­zu­den­ken, was über Mün­chen gekom­men wäre, wenn der Kai­ser damals in der Grün­wäl­der Stra­ße unter­schrie­ben hät­te. Unter­des­sen ist der FC Bay­ern eine welt­wei­te Mar­ke. Wobei sich die eine Hälf­te des Publi­kums freut und kaputt lacht, wenn den Bay­ern wie­der ein­mal die Leder­ho­sen aus­ge­zo­gen wer­den. Z. B., wie damals in Bar­ce­lo­na als sie eigent­lich schon gegen Manu gewon­nen hat­ten, aber in den letz­ten zwei Minu­ten der Nach­spiel­zeit doch noch ver­lo­ren – also das Unmög­li­che doch noch mög­lich mach­ten. Die ande­re Hälf­te trau­ert dann minu­ten­lang, um sich bei Weiß­bier und Brezn unterm blau-wei­ßen Him­mel tage­lang die Kan­te zu geben. An die­ser Freind­schaft der Fans hat sich bis heu­te nichts geän­dert. Dar­an wird sich auch nichts ändern, auch wenn  unter­des­sen Adi­das und Audi  jeweils 9,09 % der Akti­en an der FC Bay­ern Mün­chen AG (Amts­ge­richt Mün­chen HRB 140475) besit­zen, Klo­se sich wei­ger­te, mit Adi­das zu kicken, und Mat­ze Sam­mer das sagen hat. Umsatz 350 Mio. Euros (2012). Kon­zern­ge­winn so um die 10 bis 20 Mio. soll es laut Auf­sichts­rats-Chef Hoe­ness schon sein. Dazu kom­men noch die Über­schüs­se aus der Alli­anz Are­na Mün­chen Sta­di­on GmbH, der Are­na One GmbH und der E.ON Faci­li­ty Manage­ment Alli­anz Are­na . Solan­ge es der Fan zahlt, haben wir damit kei­ner­lei Pro­ble­me. Wäre natür­lich eine schö­ne Sache, wenn die auch mal wie­der fuß­bal­le­risch was zusam­men krie­gen wür­den und nicht immer so lan­ge vor dem Tor rummachen.

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