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BISS - DIE Wirtschafts-Satire

Zeitkauf

Ein auf­re­gen­der Vor­schlag zur Bewäl­ti­gung der staat­li­chen Schul­den­kri­sen kommt jetzt aus Charlston/Ohio, irgend­wo in den USA. Es geht dar­um, die Unplan­bar­kei­ten und Risi­ken, die sich für den Staats­haus­halt aus dem Steu­er­an­teil zur Ren­ten­ver­si­che­rung erge­ben, plan­bar zu machen. In Anleh­nung an Mil­ton Fried­mans per­ma­nent-inco­me-ther­ory in Ver­bin­dung mit dem bewähr­ten Instru­ment „Umwelt-Zer­ti­fi­kat“ wer­den danach ab – sagen wir – 2084 sog. Zeit-Zer­ti­fi­ka­te an die Bevöl­ke­rung aus­ge­ge­ben bzw. ver­kauft. Danach rich­tet sich dann, wie lan­ge der Ein­zel­ne noch Resour­cen in Anspruch neh­men darf, respek­ti­ve unter uns wei­len darf. Bis­lang ein­zi­ges Hin­der­nis auf dem Weg in die pro­fes­sio­nel­le Voll-Öko­no­mi­sie­rung der Gesell­schaft ist die Fra­ge, ob und wie ein Sozi­al­aus­gleich geschaf­fen wer­den kann. Noch ist die FDP kom­plett dage­gen. Gin­ge es nach der Lin­ken, müss­ten die Bes­ser­ver­die­nen­den Rent­nern und Armen sog. Life-Cer­ti­fi­ca­tes schen­ken – ein gera­de­zu aber­wit­zi­ge Vor­stel­lung, mit der Fol­ge, dass die Hebel­wir­kung des Instru­ments qua­si nach hin­ten los­ge­hen wür­de. In einer gro­ßen Koali­ti­on kann man sich sogar vor­stel­len, dass die Zer­ti­fi­ka­te fun­gi­bel, also frei han­del- und über­trag­bar her­aus­ge­ge­ben wür­den. Vor­teil: Dann müss­te sich nicht mehr die Sozi­al­kas­se um die Finan­zie­rung küm­mern. Die Leu­te wür­den das dann unter sich aus­tra­gen. So eine Art Rück­ga­be der Ver­ant­wor­tung an jeden Ein­zel­nen. Irgend­wie wol­len wir da doch alle hin.

 

 

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