Wir durften dabei sein. Aber keine Bilder machen – das mussten wir dem Oberarzt versprechen. Eine kleine Klinik westlich von Berlin. Draußen zwitschern die Vögel. Blauer Himmel und saubere Morgenluft. Punkt 6 Uhr. Der ideale Tag für eine gute Operation. Der Professor ist auch schon da. Man wartet auf die Ministerin. Wahrscheinlich steckt ihr Wagen irgendwo im täglichen Supergau auf der Autobahn.
Der Eingriff an sich ist einfach. Zuerst wird rund herum aufgesägt. Dann klappt man die obere Schädelhälfte hoch, wie ein weich gekochtes Ei, das man mit dem Messer köpft und die obere Schalenhälfte aufklappt – natürlich etwas sensibler. Parallel wird der Chip programmiert, die Software heißt Elen-Star und ist eine Mischung aus Elster und Elena. In Anwesenheit der Ministerin wird der nur Millimeter große Chip genau zwischen den beiden Hirnhälften eingesetzt – er wird da die Aufgabe übernehmen, den Datentausch zu beschleunigen. Das ermöglicht schnellere Rechenoperationen und insgesamt weniger Reibungsverluste beim Übergang von der Ganztagsschule in die Nachtschicht.
Man applaudiert, der Schädel wird wieder zusammengeflickt. Draußen warten schon ganze Schulklassen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten. Noch immer scheint die Sonne. Es wird ein herrlicher Tag. Pisa, wir sind wieder wer – dank unserer Hochleistungstechnologie.