Auch nach Mario Draghi wird die Europäische Zentralbank (EZB) die (durchaus umstrittene) Nullzinspolitik fortsetzen. Nachfolgerin Christine Lagarde machte in ihrer Antrittsrede unmissverständlich klar, dass es auch unter ihrer Leitung keine Änderungen in der Geldpolitik der EZB geben wird. Unterdessen haben zahlreiche Banken die Kontoführungsgebühren zum Teil drastisch erhöht, andere haben angekündigt, Negativzinsen auch für kleinere Bargeldanlagen (ab 100.000 EUR) zu berechnen. Das gilt auch für Barvermögen von Unternehmen – also für Tagesgeld- und Sparkonten, die Sie privat oder in der GmbH führen.
Rechnet man Inflation (derzeit: 1,7 %) und Negativzinsen zusammen, schrumpft Geldvermögen jährlich um rund 2 %. Experten empfehlen eine (behutsame)Umschichtung in Aktien, Immobilien, Immobilienfonds oder (sichere) ausländische Anleihen. Eine Abkehr von der Niedrigzinspolitik wird es voraussichtlich frühestens in der 2. Jahreshälfte 2020 geben (vgl. dazu Nr. 36/2019). Realistischerweise muss man zugestehen, dass Sparer und Anleger derzeit keine oder nur sehr risikobehaftete Möglichkeiten haben, Erspartes „richtig” anzulegen.