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Volkelt-Briefe

Digitales: StartUp-Beteiligungen nur mit kalkuliertem Risiko

Kei­ne zuver­läs­si­gen Zah­len gibt es bis­lang dazu, wie vie­le Start­Ups in Deutsch­land tat­säch­lich über­le­ben. Aus den von eini­gen Grün­der­zen­tren vor­ge­leg­ten Ana­ly­sen und ver­öf­fent­lich­ten Zah­len lässt sich erah­nen, dass die Erfolgs­quo­te bei 10 bis maxi­mal 25% liegt. Wur­den – so der Grün­der-Nach­rich­ten­dienst deut­sche start­ups – mit Crowd­fun­ding-Finan­zie­run­gen in 2016 ledig­lich 5 Mio. EUR ver­brannt, waren es 2017 bereits 15 Mio. EUR. Dar­un­ter sind auch eupho­risch gestar­te­te Start­Ups wie pro­to­net (3.2 Mio. EUR; Bran­che: IT Cloud-Lösun­gen), pano­no (1,6 Mio. EUR; Bran­che: 360-Grad-Kame­ra) oder Retur­bo (1 Mio. EUR; Bran­che: Retouren-Vermarkter).

Noch grö­ßer erwisch­te es in 2017 …das 2012 ins Ren­nen gegan­ge­ne Start­Up Auc­tion­a­ta (Bran­che: Auki­ons­haus und Ver­sand­han­del für Luxus­ar­ti­kel, Kunst und Anti­qui­tä­ten). Sum­ma sum­ma­rum wur­den hier rund 120 Mio. EUR Ven­ture Capi­tal  in den Sand gesetzt. Bevor Sie sich – pri­vat oder mit Ihrer GmbH – an einem Start­Up direkt oder über einen Invest-Fonds betei­li­gen, müs­sen Sie sich ein rea­lis­ti­sches Bild über die Exper­ti­se und das Aus­wahl­ver­fah­ren der in Fra­ge kom­men­den Start­Ups machen. In vor-digi­ta­len Zei­ten beschäf­tig­ten die Invest-Ban­ken gan­ze Abtei­lun­gen, die vor der Kre­dit­ver­ga­be Bran­chen-Gut­ach­ten und Markt-Ana­ly­sen erstell­ten. Die­se Score-Ver­fah­ren sind jetzt dem Markt über­las­sen. Nur offen­sicht­lich untaug­li­che Geschäfts­mo­del­le wer­den vor­ab aus­sor­tiert. Eini­ge Start­Up-Grün­der legen es von vor­ne­her­ein dar­auf an, das Geschäfts­mo­dell auf dem Papier so rund zu machen (Stich­wort: der per­fek­te Busi­ness­plan), dass Inves­to­ren ein­stei­gen. Ein Groß­teil des Gel­des fließt dann als Geschäfts­füh­rer-Gehalt in die Taschen der Grün­der – bis zum nächs­ten Start­Up. Eine gesun­de Skep­sis ist in die­sem Geschäft also von Nöten.

Unter­neh­men, die die eige­ne Digi­ta­li­sie­rung sys­te­ma­tisch mit aus­ge­la­ger­ten Toch­ter­grün­dun­gen oder geziel­ten Betei­li­gun­gen an Start­Ups nach vor­ne brin­gen wol­len, kal­ku­lie­ren, dass sich von 10 Pro­jek­ten ledig­lich eines auf Dau­er erfolg­reich durch­setzt. Auf jeden Fall lohnt es, die Start­Up-Sze­ne der eige­nen Bran­che sys­te­ma­tisch zu ver­fol­gen – in den Grün­der­zen­tren vor Ort (Such­ma­schi­ne > Stich­wort: Grün­der­zen­trum + Ort) oder mit­tels eines Start­Up-Info-Diens­tes (z. B. www.deutsche-startups.de).

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