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Volkelt-Briefe

StartUp-Geschäftsführer: … die vielen Irrungen bis zum Kunden

Dass es nicht so ganz ein­fach ist, mit neu­en Ideen Geschäf­te zu machen, beleg­te der Ex-Coca-Cola-Mana­ger Jeff Dunn mit sei­ner Start­Up-Fir­ma Jui­ce­ro. Die Idee: Eine Saft­pres­se (Preis: 400 $), in der man die dazu mit­ge­lie­fer­ten Gemü­se- und Obst­stü­cke (Beu­tel: 8 $) zu einem Gesund­heits­drink ver­ar­bei­tet. Der Inter­net­an­schluss der Saft­pres­se soll dafür sor­gen, dass das Gerät selbst­tä­tig neue Obst- und Gemü­se­beu­tel ordert, damit immer Nach­schub für den gesund­heits­be­wuss­ten Käu­fer da ist. Immer­hin gelang es dem fin­di­gen Ame­ri­ka­ner, mit die­ser Idee 120 Mio. $ von Inves­to­ren ein­zu­sam­meln.Das Pro­blem: Das ange­lie­fer­te Obst und Gemü­se wur­de schon so gut wie saft­reif ange­lie­fert. Die Saft­pres­se mit­hin über­flüs­sig. Das Geschäft platz­te. Scha­den­freu­de? NEIN. Aber das Bei­spiel zeigt, wie sich Grün­den ver­än­dert hat. Es gibt – vie­le, immer mehr – Gel­der zum Tes­ten von Geschäfts­ideen. So funk­tio­nie­ren auch die Grün­der-Seri­en, mit denen öffent­li­che und pri­va­te Sen­der Ein­schalt­quo­ten anpei­len. Pro­dukt-Ideen wer­den mit der Aus­sicht auf Finan­zie­rungs­hil­fen bewer­tet. Kein Wun­der, dass es immer mehr dar­um geht, poten­zi­el­le Inves­to­ren zu über­zeu­gen. Ob man damit tat­säch­lich Kun­den gewin­nen kann, ist dann eine ande­re Fra­ge. Der Grün­der ver­dient bereits mit den Invest-Gel­dern. Die Kun­den-Umsät­ze braucht der Grün­der gar nicht mehr zum Über­le­ben. Das klingt banal. Hat aber auf mitt­le­re Sicht weit rei­chen­de Aus­wir­kun­gen: Nie­mand darf sich wun­dern, wenn in die­sem Umfeld Hum­bug, Scha­ber­nack und Betrug blü­hen. Zum Scha­den derer, die Ihre Geschäf­te „ehr­lich“ machen.

Fakt ist aller­dings auch, dass sich die ernst­haf­te Start­Up-Sze­ne in den letz­ten Jah­ren stark ver­än­dert hat. Unter­des­sen haben alle gro­ßen inter­na­tio­na­len Kon­zer­ne (hier: Bosch, Sie­mens, BMW) erkannt, dass Start­Ups dyna­mi­scher, pro­fi­ta­bler und inno­va­ti­ver sind als die eige­nen FuE-Teams. Man betei­ligt sich sys­te­ma­tisch an allen Bran­chen-nahen Start­Ups und sichert sich so den Zugriff auf neue Stan­dards und Schutz­rech­te. Auch vie­le mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men haben erkannt, dass sie die Digi­ta­li­sie­rung bes­ser gestal­ten kön­nen, wenn sie in die­ser Liga mit­spie­len. Gute Ein­bli­cke in Start­Up-Akti­vi­tä­ten in Deutsch­land gibt es z. B. unter > https://www.deutsche-startups.de

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