Wenn im nächsten Jahr eine neue Bundesregierung gewählt wird, müssen sich die beiden großen Parteien auch an ihren Leistungen in Sachen Besteuerung der Unternehmen messen lassen. Fazit aus Unternehmersicht: …Da hat sich in den letzten 8 Jahren nicht viel getan. Der Verwaltungsaufwand zur Ermittlung der Steuerdaten ist enorm. Es gibt viele verdeckte Steuererhöhungen (zusätzliche Sachverhalte, Gewerbesteuer). Die Finanzbehörden nutzen Lücken und Unschärfen in gesetzlichen Vorschriften zu ihren Gunsten, die dann im aufwendigen und kostspieligen Auseinandersetzungen geklärt werden müssen (innerbetriebliche Verrechnungspreise, Betriebsstättengewinnaufteilungsverordnung). Auch die Reform der Erbschaftsteuer für Unternehmen ist eher ein schwerfälliges Bürokratiemonster mit viel Beratungsaufwand und wenig Steuereffekt geworden.
In der Politik hat man sich daran gewöhnt, dass die Steuern sprudeln. Dabei ist das Ende des gegenwärtigen Konjunkturbooms lediglich eine Frage der Zeit. Einen Plan B für diesen Fall hatten und haben die Politiker nicht in den Taschen. Erfahrungsgemäß kommen dann Steuer- und Abgabenerhöhungen, um den Staatshaushalt zu sanieren und die Sozialkassen zu retten. Die jetzt angekündigten Steuererleichterungen insbesondere für Familien mit Kindern sind allemal eine Randnotiz und Wahlkampfvorlage.