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Volkelt-Briefe

Verantwortung & Kompetenz: Wie viel Beratung braucht der gute Geschäftsführer?

jede Medail­le hat zwei Sei­ten. So die Erfolgs-Bilan­zen der Unter­neh­mens­be­ra­tungs-Gesell­schaf­ten. So fei­ern Ernst & Young oder Deloit­te im Geschäfts­jahr zwei­stel­li­ge Wachs­tums­ra­ten von 33 % bzw. 24 %. Ein Groß­teil des Wachs­tums stammt aus dem Bera­tungs­ge­schäft. So die eine Sei­te der Medaille.

Umge­kehrt heißt das: … Wächst immer mehr Geschäfts­füh­rern das Geschäft über den Kopf? Geschäfts­füh­rung ist in der Tat in den letz­ten Jah­ren und Jahr­zehn­ten immer anspruchs­vol­ler gewor­den. Was nicht hei­ßen soll, dass es in der Ver­gan­gen­heit ein­fach war, ein Unter­neh­men zu grün­den, erfolg­reich zu eta­blie­ren und in die nächs­te Gene­ra­ti­on zu füh­ren. Das war immer eine Sisy­phus-Auf­ga­be mit Hin­der­nis­sen. Die Beschleu­ni­gung aller Pro­zes­se – auch der Ent­schei­dungs­pro­zes­se – hat eige­ne Geset­ze. Wer schnell ent­schei­det und dabei weni­ger Feh­ler macht, hat die Nase vor­ne. Dem­entspre­chend dia­gnos­ti­zie­ren die Unter­neh­mens­be­ra­tun­gen: Ins­be­son­de­re der Bera­tungs­be­darf in Sachen IT und Com­pli­ance wird zunehmen.

Auch die Gerich­te haben in den letz­ten Jah­ren die Anfor­de­run­gen an den Geschäfts­füh­rer suk­zes­si­ve erhöht. So zuletzt etwa im Fall Mid­del­hoff (vgl. Nr. 48/2014). Grund­sätz­lich gilt: Als Geschäfts­füh­rer sind Sie ver­pflich­tet, sich bei kom­ple­xen Fra­gen und Ent­schei­dun­gen exter­nen Rat ein­zu­ho­len – ansons­ten über­schrei­ten Sie das Ihnen zuzu­bil­li­gen­de „wei­te Ermes­sen“ (so z. B OLG  Ol­den­burg, Urteil vom 22.6.2006, 1 U 34/03). Recht­lich kom­pli­zier­te Ent­schei­dungs-Sach­ver­hal­te soll­ten Sie grund­sätz­lich vor­her juris­tisch prü­fen las­sen (Zukäu­fe, Fusio­nen, Bau­vor­ha­ben, Kün­di­gun­gen, Geneh­mi­gun­gen usw.).

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