Gut, dass es mit dem neuen IPhone möglich ist, den Leuten direkt ins Gehirn zu schauen. Wir sind also nicht mehr auf Gutachten, Briefe, Schriftproben, Leserbriefe oder einen anonymen E‑Mail-Shitstorm angewiesen, um die Befindlichkeit eines Probanden zu beurteilen. Wir haben uns hier mal eine Middelhoffsche Traum-Sequenz aus den letzten Tagen herausgesucht, mit der man ganz gut aufzeigen kann, wie so eine kriminalistische Energie entsteht. Das fängt ganz, ganz früh an. Wir gehen davon aus, dass sie im Falle Middelhoff bereits in der pränatalen Phase entstanden ist. Zurück zum besagten Traum: Nein – es ist nicht das warme Wasser der Bucht von Saint Tropez, das ihm ein wenig Wärme gibt, während er auf der harten Pritsche in Köln-Ossendorf liegt und Zusammenhangloses faselt. Es ist das Fruchtwasser – sein Fruchtwasser, in dem er genüsslich badet. Genau genommen, das seiner Mutter. Sie sehen: Er hatte schon recht früh ein etwas gestörtes Verhältnis zum Eigentum. Womöglich ein Systemfehler – der bei Jahrgängen ab 1953 gelegentlich, später öfter und heutzutage weit verbreitet festgestellt wird. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder sein eigenes Fruchtwasser ausbaden müsste?
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