Ein BISSchen gewundert haben wir uns schon, als Tomi Gottschalk Wetten, dass in einem schnöden TelDaFax-T-Shirt moderierte. Erst haben wir vermutet, dass er seiner schönen schweiz-italienischen Assistentin Michelle Hunziker einfach einmal zeigen wollte, wie Marktwirtschaft in den Öffentlich-Rechtlichen gelebt wird. Als dann auch noch Stargast Michael Ballack im TelDaFax-Trikot auftauchte, wussten wir: Hier steckt ein Unternehmen ganz dick in der Pampe. Wir kennen das ja schon von Flowtex und anderen Fällen. Insider munkeln, dass auch das Geschäftsmodell eines der großen Automobil-Frontscheiben-Wechslers zum Teil darauf beruht. Also: Je schlechter die Zahlen desto mehr wird auf die Werbetrommel gehauen. So gesehen deutete das doppelte Geschütz Gottschalk/Ballack auf eine unmittelbar bevorstehende Insolvenz hin – und das vor dem ganz großen Publikum bei einer Einschaltquote von rund 95 %.
Zeitgleich wurden im Publikum und vor der Halle TelDaFax-Anmeldeformulare verteilt. Jeder Zweite unterschrieb sofort und jeder Dritte kurz später. Folge: Weil TelDaFax von jedem Kunden sofort 1.000 € Vorkasse einzieht, schnellte der Forecast bei TelDaFax noch vor Ablauf der Sendung in unglaubliche Höhen. Der damalige Vorstands-Chef Michael Josten jubilierte über sein Krisen-Management. Heute – ein paar Monate später – sitzt er in der JVA Bruchsal – wegen Schneeball-Geschäften. TelDaFax, immerhin Vorzeigekandidat für einen wettbewerbsfähigen Energiemarkt mit über 500.000 Kunden, ist nicht mehr zu retten. Da hilft jetzt nur noch der Börsengang. Wir jedenfalls würden zurzeit nicht darauf wetten, dass die Strom- und Gaspreise stabil bleiben.
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