Seit Jahren – Jahrzehnten – begleiten wir das deutsche Wirtschaftsleben durch dick und dünn. Auch sog. Geschäftsideen, mitunter auch skurile und obskure wie z. B. die Teldafax, deren Werdegang wir von der Speerspitze gegen das deutsche Energie-Oligopol bis zum 700.000er Gläubiger-Insolvenz-Event stets wohlwollend begleitet haben. So ist uns jetzt die Firma NTN Deutsche Banknote AG aufgefallen – mit einem Geschäftsmodell, das uns überaus erwähnenswert erscheint. Etwa zum Nachmachen. Schon die Prospektangaben überzeugen: Hochglanz im Aldi-Längs-Format. Der Kunde bekommt hier die Möglichkeit, eine sog. Zweihundert-Euro-Gedenk-Banknote (wir kennen das bisher nur von der herkömmlichen Gedenk-Münze) zum Preis von 200 € zu erwerben – jetzt passend zur Jahreszeit mit Weihnachtsmann- und Christkindchen-Motiv. Natürlich haben wir da ein bisschen recherchiert, weil uns das interessiert hat: Herstellungs- und Vertriebskosten pro Banknote liegen bei rund Zweieurofuffzig. Größtes Problem war laut Hersteller die Zertifizierung als Gedenk-Banknote bei der Zulassungsstelle – sprich der Deutschen Bundesbank. Aber – und so clever muss man als Unternehmer heutzutage erst einmal sein: Weil die ja abteilungsweise nichts mehr rechtes zu tun haben, hat man sich dem Zertifizierungsverfahren besonders liebevoll angenommen und nach ausgiebiger Prüfung durch sieben Fachjuristen (u. a. für Münzrecht) festgestellt, dass der Gleichbehandlungsgrundsatz grundsätzlich auch im Geldwesen gilt. Insofern kein Problem. Die Banknote ist juristisch gesehen eine Gedenk-Münze. Haben Sie eigentlich schon Aktien der NTN Deutsche Banknote AG? In Zeiten des Invests in produktlose Firmen sollte das abgehen wie eine Rakete.
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