Oliver Rosenberg – Referatsleiter GewSt im Finanzministerium mit prima Jura- und BWL-Abschluss – hat in den letzten Tagen per Meta-Plan-Technik herausgearbeitet, ob und wie man die Gewerbesteuer abschaffen kann. Zunächst hat er (selbst ein außergewöhnlicher Moderator, hier aber unter dem strengen Auge von Roland B. ) ganz allgemein ein Stimmungsbild von den Mitarbeitern des Referats GewSt, den Kollegen von der USt und der KSt eingeholt. Ergebnis: 14 wollen die Gewerbesteuer abschaffen – 14 wollen sie beibehalten und 3 sind unentschieden – ihnen fehlt noch die Entscheidungsgrundlage.
Anschließend hat Rosenberg das vom Finanzminister favorisierte Modell (Abschaffung mit sog. Körperschaft- und Umsatzsteuerumlage), das Modell der Länder-Finanzminister (mit kombiniertem Umsatzsteuer-Ausgleich), das Modell der Kommunen (Ausdehnung auf alle Mieten, Zinsen), das Modell der CDU (die schlanke Variante), das Modell der CSU (mit Kleingewerbekomponente) und das Modell der FDP (mit Selbstbeteiligung) der Runde kurz vorgestellt und in etwa vorgerechnet was das kostet und wer das bezahlt – mit wechselnden Hebesätzen und 24 verschiedenen Bemessungsgrundlagen. Nur so zur Grobeinschätzung – damit man sich nicht ganz so verrechnet wie jüngst bei der Jobkarte.
Dann wurden noch mal Kärtchen verteilt. Dabei gab es immer noch 3 Unentschiedene. Also ging es jetzt drum, Nägel mit Köpfen zu machen. Konsequenterweise ließ Rosenberg mit farbigen Kärtchen die einzelnen Modell-Komponenten so lange abfragen, bis es ein Ergebnis gab – kurz vorm Wochenende, so dass alle Kollegen noch rechtzeitig den Flieger nach Bonn/Köln nehmen konnten, um Freitagmittag noch mit den Kindern den Rhein hoch und runter zu radeln. Das Modell ist leider etwas unpraktikabel geworden – der übliche Wahnsinn eben. Aber das wird der Steuerzahler respektive sein Steuerberater schon richten. Jetzt dürfen Sie – wie immer – 3mal raten, wer das Alles bezahlen darf?