Buch-TIPPs des Monats

Uwe Krü­ger: Main­stream – War­um wir den Medi­en nicht mehr trau­en: Der Medi­en­wis­sen­schaft­ler und Jour­na­list Uwe Krü­ger, Jahr­gang 1971, hat das Phä­no­men der „Näher zwi­schen Jour­na­lis­ten und den Eli­ten” unter­sucht und kommt dabei zu inter­es­san­ten und schlüs­si­gen Ergeb­nis­sen. Her­aus­ge­kom­men ist in den letz­ten Jah­ren – von den Medi­en selbst fast unbe­merkt – ein Main­stream-Jour­na­lis­mus. Krü­ger zeigt, wel­che Fol­gen das haben kann und wie unge­sund die­se Ent­wick­lung für die Gesamt­ge­sell­schaft ist. Am Bei­spiel Ukrai­ne-Kon­flikt zeigt der Autor kon­kret auf, wie sol­che Fehl­ent­wick­lun­gen ent­ste­hen und was sie bewir­ken. Emp­feh­lens­wer­te Lek­tü­re für Leser, die es gewohnt sind, ohne Scheu­klap­pen und mit auf­merk­sa­mer Neu­gier hin­ter die Kulis­sen zu schau­en. Ver­lag C. H. Beck 170 Sei­ten 14,95 EUR.

Hofstetter Sie wis­sen alles: Wie intel­li­gen­te Maschi­nen in unser Leben ein­drin­gen und war­um wir für unse­re Frei­heit kämp­fen müs­sen: Die Snow­den-Ent­hül­lun­gen schreck­ten welt­weit auf. Big Data heißt das neue Geschäfts­mo­dell der Über­wa­chung – haben wir die Kon­trol­le über unse­re Daten längst ver­lo­ren? Yvonne Hof­stet­ter, Exper­tin für künst­li­che Intel­li­genz, klärt auf: Die unvor­stell­ba­ren Daten­mas­sen, die sekünd­lich abge­schöpft wer­den und durchs welt­wei­te Netz flu­ten, sind allein noch kein Risi­ko. Denn die Gefahr für die frei­heit­li­che Gesell­schaft geht von intel­li­gen­ten Algo­rith­men aus. Sie ana­ly­sie­ren, pro­gnos­ti­zie­ren und berech­nen uns neu, um uns zu kon­trol­lie­ren – auto­nom, schnell, über­all und immer. Sie ver­brei­ten sich als selbst­ler­nen­de Haus­tech­nik, ver­netz­te Autos oder elek­tro­ni­sche Arm­bän­der. Hof­stet­ter for­dert dazu auf, das ein­zi­ge Super­grund­recht unse­rer Gesell­schafts­ord­nung, die Men­schen­wür­de, gegen die digi­ta­le Revo­lu­ti­on zu ver­tei­di­gen. Sie plä­diert für eine neue Gesetz­ge­bung, eine Ethik der Algo­rith­men und eine gesell­schaft­li­che Debat­te dar­über, was der Mensch in Zukunft sein will. Yvonne Hof­stet­ter ist ein knall­har­ter Real-Kri­mi gelungen.

Wenn Gren­zen kei­ne sind – Mana­gen und Berg­stei­gen: Aus­dau­er, Selbst­mo­ti­va­ti­on, Leis­tung, Ver­ant­wor­tung – Berg­stei­ger und Mana­ger ver­bin­det mehr, als die meis­ten den­ken. In sei­nem neu­en Buch prä­sen­tiert Best­sel­ler­au­tor Fred­mund Malik das Berg­stei­gen als facet­ten­rei­che Lebens­schu­le, in der man zen­tra­le Erkennt­nis­se für ein wirk­sa­mes Manage­ment und ein erfüll­tes Leben gewin­nen kann. Malik ist über­zeugt: Beruf und Pri­vat­le­ben sind ver­ein­bar, Erfolg und Lebens­qua­li­tät kein Wider­spruch. Gewohnt scharf­sin­nig votiert er gegen einen Dau­er­zu­stand »am Limit« und die Vor­stel­lung, Top­ma­na­ger müss­ten stän­dig »Ber­ge ver­set­zen«. Ein Plä­doy­er für mehr Freu­de an Leistung.

Bin ich hier der Depp – Wie Sie dem Arbeits­wahn nicht län­ger zur Ver­fü­gung ste­hen: Über­las­tung, ange­häuf­te Über­stun­den und kei­ne Chan­ce, sie jemals abzu­bau­en – muss ich mir das wirk­lich gefal­len las­sen? Das fra­gen sich Mil­lio­nen Mit­ar­bei­ter jeden Tag aufs Neue. Der Kar­rie­re­be­ra­ter und Best­sel­ler­au­tor Mar­tin Wehr­le kennt den Wahn­sinn in deut­schen Fir­men. Er zeigt auf, mit wel­chen Tricks Mit­ar­bei­ter aus­ge­beu­tet wer­den. War­um gibt es kei­nen Fei­er­abend mehr? War­um beschleu­nigt Mul­ti­tas­king die Burn­out-Quo­te, aber nicht die Arbeit? Mar­tin Wehr­le weist Wege aus dem Hams­ter­rad. Der Arbeit­neh­mer erfährt unter ande­rem, wie er Gren­zen um sein Pri­vat­le­ben zie­hen kann. Nie wie­der Depp sein und auf in ein selbst­be­stimm­tes, glück­li­ches Berufsleben!

Ich bin dann mal weg: Hape Ker­ke­ling, Deutsch­lands viel­sei­tigs­ter TV-Enter­tai­ner, lief zu Fuß zum Grab des hei­li­gen Jakob – über 600 Kilo­me­ter durch Spa­ni­en bis nach Sant­ia­go de Com­pos­te­la – und erleb­te die rei­ni­gen­de Kraft der Pil­ger­rei­se. Ein außer­ge­wöhn­li­ches Buch vol­ler Witz, Weis­heit und Wär­me, ein ehr­li­cher Bericht über die Suche nach Gott und sich selbst und den unschätz­ba­ren Wert des Wanderns.

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