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Volkelt-Briefe

Wirtschaftspolitik: Wer vertritt die kleineren Unternehmen?

Jetzt auch noch ALFA. Damit ist zu befürch­ten, dass sich bei der nächs­ten Bun­des­tags­wahl im Herbst 2017 bis zu 14,7 % der kon­ser­va­ti­ven und in der Regel wirt­schafts­na­hen Wäh­ler­stim­men neu­tra­li­sie­ren wer­den. So groß könn­te die Sum­me der Stim­men an AfD, ALFA und FDP-Wäh­lern wer­den, die bei der Schluss­rech­nung nicht mit­ge­rech­net wer­den, weil die­se Par­tei­en an der 5 %-Hür­de schei­tern (vgl. Nr. 22/2015). Das ist viel und u. U. Wei­chen stel­lend für die Wirt­schafts­po­li­tik der nächs­ten Jah­re. …Schlech­te Kar­ten bedeu­tet das auch für die CDU, die allen­falls erneut eine Gro­ße Koali­ti­on füh­ren könn­te, im schlech­te­ren Fall zum klei­ne­ren Koali­ti­ons­part­ner schrump­fen wür­de. Mit den ent­spre­chen­den Fol­gen für die Wirt­schafts­po­li­tik und hier ins­be­son­de­re für die Mit­tel­stands­po­li­tik. Ein wei­te­res gro­ßes Pro­blem kommt hin­zu, wenn – wie für den Herbst bereits abseh­bar – die Kon­junk­tur nach­lässt und Bund, Län­der und die Kom­mu­nen nicht mehr so selbst­ver­ständ­lich aus dem Vol­len schöp­fen kön­nen wie bis­her. Egal wer dann an den Macht­he­beln sitzt: Dann kommt kei­ne Par­tei mehr um Steu­er­erhö­hun­gen her­um, um die fest­ge­schrie­be­nen Trans­fer­leis­tun­gen und Staats­auf­ga­ben auf Dau­er zu stem­men. Es dürf­ten span­nen­de Zei­ten bevorstehen.

Erschwe­rend kommt hin­zu, dass die euro­päi­sche Finanz- und Wirt­schafts­po­li­tik fest steckt und den Spiel­raum für gestal­ten­de Wirt­schafts­po­li­tik in den Mit­glieds­staa­ten eng macht. Vie­le EU-Vor­ga­ben erschöp­fen sich in kost­spie­li­ger Auf­la­gen­po­li­tik oder ist Groß­in­dus­trie-Poli­tik, die nichts oder wenig mit der wirt­schaft­li­chen Rea­li­tät klei­ne­rer Unter­neh­men zu tun hat. Das Dilem­ma: De fac­to küm­mert sich – abge­se­hen von Ver­bän­den und Kam­mern – nie­mand um die Inter­es­sen und Belan­ge klei­ne­rer Unternehmen.

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