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Volkelt-Briefe

Üble Nachrede: Was tun gegen eine schlechte Presse?

Selbst­ver­ständ­lich darf die Pres­se über Ihre GmbH berich­ten. Z. B. über Fak­ten aus dem Unter­neh­mens­re­gis­ter. Solan­ge sie die Grund­sät­ze des Pres­se­rechts ein­hält, kön­nen Sie dar­auf auch kei­nen wirk­li­chen Ein­fluss neh­men. Aller­dings hat die Pres­se­frei­heit Gren­zen. Z. B. gibt es kei­nen Anspruch auf Aus­kunft über die Höhe von Geschäfts­füh­rer-Gehäl­tern – auch nicht in einer öffent­lich-recht­li­chen GmbH (so zuletzt VG Mün­chen, Urteil vom 14.5.2012, 7 CE 12.370).…

Wel­che Gren­zen für eine pole­mi­sie­ren­de oder fal­sche Bericht­erstat­tung beacht­lich sind, wird der­zeit zwi­schen dem Han­dels­blatt und dem Mili­tär-Aus­rüs­ter Heck­ler und Koch (H&K) vor dem Bun­des­ge­richts­hof ver­han­delt. H&K erreich­te in ers­ter Instanz vor dem Ober­lan­des­ge­richt Köln eine Unter­las­sung der Über­schrift „Bun­des­wehr kauf­te Tau­sen­de untaug­li­che Waf­fen“ (15 U 10/14).

Begrün­dung: Die Über­schrift erweckt beim Leser den Ein­druck, die Geweh­re wur­den im recht­li­chen Sin­ne „man­gel­haft“ gelie­fert. Bri­sanz hat der Fall, weil hin­ter den Kulis­sen mit unter­schied­li­chen Wahr­hei­ten gehan­delt wird. Aller­dings ist davon aus­zu­ge­hen, dass der BGH die Poli­tik bei der Ent­schei­dung außen vor lässt.

Pole­mi­sche Bericht­erstat­tun­gen gehen vor den Gerich­ten nur durch, wenn es sach­li­che Begrün­dun­gen dafür gibt. Als Abwehr­mit­tel kön­nen Sie eine Gegen­dar­stel­lung ver­lan­gen. Sie kön­nen eine eige­ne Dar­stel­lung des Sach­ver­halts im sel­ben Medi­um kos­ten­los ver­lan­gen. Die Gegen­dar­stel­lung darf nur Tat­sa­chen­be­haup­tun­gen und kei­ne Mei­nungs­äu­ße­run­gen ent­hal­ten. Sie ist vom Geschäfts­füh­rer schrift­lich zu ver­lan­gen, muss per­sön­lich unter­zeich­net wer­den und spä­tes­tens 3 Mona­te nach der bean­stan­de­ten Bericht­erstat­tung ver­langt werden.

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