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Volkelt-Briefe

Terminsache 21.6.: Raus aus teuren Darlehensverträgen

Dar­le­hens­ver­trä­ge mit feh­ler­haf­ter Wider­rufs­be­leh­rung, die zwi­schen Herbst 2002 und dem 10.6.2010 abge­schlos­sen wur­den, kön­nen noch bis zum 21.6.2016 rück­ab­ge­wi­ckelt wer­den. Das betrifft alle pri­va­ten Dar­le­hens­ver­trä­ge aus die­ser Zeit, also auch Dar­le­hens­ver­trä­ge, die im Zusam­men­hang mit einer Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung abge­schlos­sen wur­den. Hier lohnt es zu wider­spre­chen, wenn hohe Zin­sen ver­ein­bart wur­den und es noch eini­ge Zeit bis zur Umschul­dung dau­ert. Exper­ten gehen davon aus, dass rund 80 % aller Wider­rufs­be­leh­run­gen feh­ler­haft sind. Aller­dings soll­ten Sie sich dar­auf ein­stel­len, dass die Bank den Wider­spruch nicht ein­fach hinnimmt. …

Stel­len Sie sich dar­auf ein, dass Sie Ihre Rechts­po­si­ti­on per Kla­ge durch­set­zen müs­sen. Zu prü­fen ist, ob Sie den Ver­brau­cher­schutz ein­schal­ten. Bis­her haben alle Instan­zen – also Land- und Ober­lan­des­ge­rich­te – den kla­gen­den Dar­le­hens­neh­mern Recht gege­ben. Eine höchst­rich­ter­li­che Recht­spre­chung dazu wird es nicht geben, weil die Ban­ken eine Grund­satz­ent­schei­dung dazu auf kei­nen Fall wol­len (Ver­weis auf OLG Ham­burg: Urteil vom 16. Okto­ber 2015, 13 U 27/15).

Je frü­her der Ver­trag abge­schlos­sen wur­de und je höher der ver­ein­bar­te Zins ist, umso mehr lohnt es nach­zu­ha­ken. In der Pra­xis legen es die Ban­ken (Spar­da-Bank, LBBW) dar­auf an, sich außer­ge­richt­lich zu eini­gen. Im Klar­text: Die Ban­ken geben bei den Zin­sen nach – und das wohl auch rück­wir­kend. Für Alt­ver­trä­ge besteht das Wider­rufs­recht nur noch bis zum 21.6. – auf­grund einer Geset­zes­än­de­rung gel­ten die­se Ver­trä­ge anschlie­ßend als gül­tig. Neu­ver­trä­ge, die zwi­schen dem Juni 2010 und März 2016 abge­schlos­sen wur­den, kön­nen auch noch bis auf wei­te­res – also ohne Aus­lauf­frist – wider­ru­fen werden.

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