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Volkelt-Briefe

Merkel-Nachfolge: Merz beflügelt Steuer-Phantasie für Unternehmen

End­lich kommt wie­der Schwung in die Uni­on” – so die Ein­schät­zung vie­ler Kol­le­gen, die mit dem Ende der Ära Ange­la Mer­kel auch einen wirt­schafts­po­li­ti­schen Neu­start erwar­ten. Erfreu­lich: Es gibt tat­säch­lich ers­te Anzei­chen und Aus­füh­run­gen dahin gehend, dass ein stra­te­gi­scher Wech­sel der Sicht­wei­se in der Uni­on um sich greift – mit ernst gemein­ten Aus­sich­ten auf Umset­zung. Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Peter Alt­mai­er kann sich vor­stel­len, den Soli­da­ri­täts­zu­schlag noch zügi­ger als bis­her geplant und dar­über hin­aus kom­plett abzu­schaf­fen. CDU-Spit­zen­kan­di­dat Fried­rich Merz sieht Hand­lungs­be­darf für eine Reform der Unter­neh­mens­steu­er in Deutsch­land (Gesamt­be­las­tung:  15 % KSt + 5,5 % der Steu­er­schuld als Soli­da­ri­täts­zu­schlag + Gewer­be­steu­er 14,5% = ca. 30 % Gesamt­be­las­tung) und ver­weist auf die USA (Unter­neh­mens­steu­er: 25 %), Groß­bri­tan­ni­en (19 %) und dem­nächst auch auf Frank­reich (28 %).

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Und in der Tat …

gibt es gute Grün­de, Gewin­ne der Unter­neh­men erst mit der Aus­schüt­tung an die Inha­ber und Anteils­eig­ner voll zu ver­steu­ern. Und es setzt sich erfreu­li­cher­wei­se auch wie­der die Ein­sicht durch, dass ein kom­pli­zier­tes Besteue­rungs­ver­fah­ren wesent­li­cher Bestand­teil der all­seits beklag­ten Büro­kra­tie und der dadurch ver­ur­sach­ten unpro­duk­ti­ven Kos­ten ist. Das The­ma ein­heit­li­che Bemes­sungs­grund­la­ge der Besteue­rung gehört drin­gend auf die Agen­da – auch und gera­de einer erneu­er­ten Union.

Aus Geschäfts­füh­rer-Per­spek­ti­ve ist die­se Ent­wick­lung grund­sätz­lich zu begrü­ßen. Vor­sicht: Aller­dings kann das zu einer Belas­tung der Kol­le­gen in klei­ne­ren Unter­neh­men füh­ren, die ihre Alters­ver­sor­gung in ers­ter Linie aus Gewinn­aus­schüt­tun­gen finan­zie­ren – z. B. zur Anschaf­fung von pri­va­ten Immo­bi­li­en und ande­ren Invests. Und zwar dann, wenn im Gegen­zug zur Unter­neh­mens­steu­er­re­form die Abgel­tungs­steu­er her­auf­ge­setzt wird.

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