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Volkelt-Briefe

Individuelle Erfolgsbeteiligung: Ungeeignet für Teams und Projekte

Wer gut arbei­tet, darf auch gut ver­die­nen. Dafür gibt es Prä­mi­en oder Bonus­zah­lun­gen. Die meis­ten Kol­le­gen gön­nen sich eine Tan­tie­me – das schont die Liqui­di­tät, betei­ligt den Geschäfts­füh­rer am Erfolg der GmbH und sorgt dafür, dass in guten Ertrags­jah­ren nicht zuviel Gewinn­steu­er an das Finanz­amt abfließt.

Nach­teil:

Oft lässt sich indi­vi­du­el­le Leis­tung sich nur schwer abgren­zen. Die Arbeit des Teams wird nicht hono­riert. Ist das Ziel zu leicht zu errei­chen, gewöhn­ten sich die Mit­ar­bei­ter dar­an – der Moti­va­ti­ons­ef­fekt geht ver­lo­ren. Ob Infi­ne­on, Bosch, Por­sche oder die Com­merz­bank: Immer mehr Unter­neh­men schaf­fen die indi­vi­du­el­len Bonus­zah­lun­gen ab. In Zei­ten von Teams und Pro­jek­ten setzt sich jetzt auch in der Brei­te die Erkennt­nis durch, dass nicht die indi­vi­du­el­le Leis­tung, son­dern die kol­lek­ti­ve Leis­tung des Teams die bes­se­re Bemes­sungs­grund­la­ge für die Moti­va­ti­ons­sprit­ze Erfolg­ver­gü­tung ist. Auch Mit­tel­ständ­ler wie Liquid Mol­ly beloh­nen die gesam­te Beleg­schaft mit einer Erfolgs­prä­mie. 2017 wur­den an 835 Mit­ar­bei­ter jeweils 11.000 EUR Sie­ger­prä­mie aus­ge­zahlt. Aber auf­ge­passt: Im Ver­trieb set­zen die meis­ten Unter­neh­men (z. B. die Würth-Grup­pe) immer noch auf die bewähr­te indi­vi­du­el­le Erfolgs­be­tei­li­gung. Und das nach wie vor mit Erfolg. Der Ein­zel­kämp­fer an der Ver­kaufs­front ist (noch) kein Auslaufmodell.

Klei­ne­re Unter­neh­men tun sich nach wie vor schwer mit Erfolgs­be­tei­li­gun­gen. Für UG/GmbH recht ein­fach umzu­set­zen, ist eine Betei­li­gungs­ge­sell­schaft, an der sich die Mit­ar­bei­ter betei­li­gen und die als stil­le Gesell­schaft an der GmbH betei­ligt ist. Zusatz­nut­zen: Für die UG/GmbH ist das eine zusätz­li­che, unab­hän­gi­ge Finanzierung.

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