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Volkelt-Briefe

Groß gegen klein: Zulieferer gegen Konzern/ VV-Prevent

Seit Fer­di­nand Piech wis­sen wir, dass die ver­meint­li­che Sicher­heit eines Groß­kun­den nur eine Sei­te der Medail­le ist. Dage­gen steht – und Piech hat die­se Pra­xis mit Tie­fen­wir­kung bis heu­te durch­ex­er­ziert – die Dau­men­schrau­be des Preis­dik­tats. In Insi­der­krei­sen sprich man von einer Mar­ge von max. 8 %, die VW und ande­re Auto-Kon­zer­ne ihren Zulie­fern zuge­ste­hen (vgl. Nr. 30/2016). Hin­ter den Kulis­sen sprich man von ver­trag­li­cher Gän­ge­lung und unzu­läs­si­gen Ein­grif­fen in die Geschäfts­po­li­tik der Zulie­fe­rer. Der­zeit beschäf­ti­gen sich die Gerich­te mit den Lie­fer­stopps des VW-Zulie­fe­rers Pre­vent. Soweit, dass Gesell­schaf­ter, Geschäfts­füh­rer und Mit­ar­bei­ter des Zulie­fe­rers ins Visier genom­men wur­den. O‑Ton der VW-Anwäl­te: „Ja – man habe Recher­chen über die Pre­vent-Grup­pe in Auf­trag gege­ben, um mehr Trans­pa­renz über deren Struk­tu­ren und Netz­wer­ke zu bekom­men”. Gegen­maß­nah­men: Selbst die einst­wei­li­ge Ver­fü­gung des LG Braun­schweig auf Been­di­gung des Pre­vent-Lie­fer­stopps konn­te nicht ver­hin­dern, dass die Bän­der der VW-Pro­duk­ti­on für eini­ge Wochen still standen.

Fazit:Die Ban­da­gen, mit denen um Märk­te, Markt­an­tei­le und Prei­se gestrit­ten wird, wer­den här­ter – und das Ende der Fah­nen­stan­ge ist kei­nes­wegs erreicht. Geschäfts­po­li­tik  – bis hin­ein ins ope­ra­ti­ve Geschäft – wird hier aus der Inter­es­sen­la­ge der Inves­to­ren gemacht.

Unter­des­sen wer­den in den Zulie­fe­rer-Märk­ten die Kar­ten neu gemischt. Inves­to­ren kau­fen Zulie­fe­rer. Kon­zer­ne haben Pro­ble­me, Ersatz-Lie­fe­ran­ten zu fin­den und gera­ten in Abhän­gig­keit von Zulie­fe­rer-Unter­neh­mens­zu­sam­men­schlüs­sen – sie­he Pre­vent. Geschäfts­füh­rung redu­ziert sich auf´s ope­ra­ti­ve Geschäft – weni­ger auf´s Geschäf­te füh­ren als das Geschäft zusam­men zu halten.

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