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Volkelt-Briefe

Gehalts-Spirale: GmbH-Geschäftsführer profitieren nicht

2005 muss­ten die deut­schen bör­sen­no­tier­ten Unter­neh­men erst­mals detail­lier­te Ver­gü­tungs­be­rich­te für ihre Vor­stän­de offen legen. Mit den jetzt ver­öf­fent­lich­ten Zah­len lie­gen damit fun­dier­te Ver­gleichs­wer­te über einen 10-Jah­res-Zeit­raum vor. Ergeb­nis­se: 6 Unter­neh­men leg­ten in die­ser Zeit eine Stei­ge­rung von über 100 % hin. Das ent­spricht einer jähr­li­chen Stei­ge­rung von 10 % und mehr über 10 Jah­re. Spit­zen­rei­ter ist das Che­mie-Unter­neh­men Merck. Hier lag die Stei­ge­rung mit + 190 % abso­lut an der Spit­ze. Der Durch­schnitts­ver­dienst jedes ein­zel­nen Vor­stands-Mit­glieds betrug im Jahr 2015 6,26 Mio. EUR. …

Bei GmbH-Geschäfts­füh­rern geht es um ande­re Dimen­sio­nen. Hier lag der Zuwachs im 10-Jah­res­ver­gleich im Durch­schnitt über alle Bran­chen und alle Betriebs­grö­ßen bei rund 60 %, also jähr­lich bei etwa 5 – 6 % – und damit deut­lich unter dem AG-Niveau. Wor­aus resul­tiert die unter­schied­li­che Gehalts­ent­wick­lung? Kri­ti­ker haben bereits 2004 mit der Umset­zung der Gehalts-Trans­pa­renz-Vor­schrif­ten dar­auf hin­ge­wie­sen, dass gera­de die­se Trans­pa­renz dazu füh­ren wür­de, dass damit eine Spi­ra­le in Gang gesetzt wür­de. Das scheint sich mit der Rea­li­tät und den jetzt ver­öf­fent­lich­ten Zah­len zu decken. GmbH-Geschäfts­füh­rer-Gehäl­ter blie­ben intrans­pa­rent und konn­ten so von die­sem Trend nicht profitieren.

Es geht aber nicht nur nach oben. Am schlech­tes­ten schnit­ten 2015 die Vor­stän­de der Deut­schen Bank ab. Sie muss­ten gegen­über dem Vor­jahr ein Minus von 60 % hin­neh­men. Jedes Vor­stands-Mit­glied ver­dien­te 2015 „nur noch“ 2,9 Mio. EUR. Bewer­tet man die Geschäfts­po­li­tik und den Akti­en­kurs des Unter­neh­mens, kommt man dem­entspre­chend zu dem Fazit: „Nicht ganz unbe­rech­tigt“.

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