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Volkelt-Briefe

Führung: Verantwortung lässt sich nicht in die cloud delegieren

Gele­gent­li­che Wert­schät­zung tut jedem gut – den Mit­ar­bei­tern, aber auch dem für-Alles-ver­ant­wort­li­chen Geschäfts­füh­rer selbst. Vie­le Kol­le­gen kom­men aber nur sel­ten in den Kom­fort von Aner­ken­nung und Wert­schät­zung. Sie müs­sen damit leben, dass ihr jeder­zei­ti­ger Ein­satz für die Fir­ma von ihrer Umge­bung als Selbst­ver­ständ­lich­keit gese­hen wird. Wäh­rend sich die Arbeits­welt in eine Team­play­er-Com­mu­ni­ty ver­wan­delt, tref­fen die Chefs wei­ter­hin ihre Ent­schei­dun­gen in Eigen­ver­ant­wor­tung ohne dop­pel­ten Boden. „Ver­ant­wor­tung lässt sich nicht in die Cloud dele­gie­ren” – so der Manage­ment-Bera­ter Cars­ten Rath.

Geschäfts­füh­rer klei­ne­rer Unter­neh­men haben …

gar nicht die Zeit und den Appa­rat, sich um Feh­ler­kul­tur mit wei­ßer Wes­te zu küm­mern. Feh­ler wer­den unmit­tel­bar offen­sicht­licht und müs­sen umge­hend nach­ge­bes­sert wer­den. Die meis­ten Chefs, mit denen ich über das The­ma gespro­chen habe, haben kei­ne Pro­ble­me damit, eige­ne Ver­säum­nis­se (meis­tens: Kom­mu­ni­ka­ti­on, feh­len­de oder unvoll­stän­di­ge Doku­men­ta­ti­on) oder eige­nes Fehl­ver­hal­ten (Über­for­de­rung von Mit­ar­bei­tern) ein­zu­se­hen, zuzu­ge­ben oder dar­über zu spre­chen. Im Gegen­teil: Es herrscht eine Kul­tur, die sich mit „Feh­ler müs­sen sein, um bes­ser zu wer­den“ am bes­ten beschrei­ben lässt.

Ent­schei­den heißt immer auch, Fehl­ent­schei­dun­gen zu tref­fen – und damit ver­bun­den, Kos­ten zu ver­ur­sa­chen, die nicht not­wen­di­ger­wei­se anfal­len müs­sen. Das zu „mini­mie­ren” ist Ihre Auf­ga­be und Ihre Ver­ant­wor­tung –  mit der damit ver­bun­de­nen „Ein­sam­keit” müs­sen Sie als Chef leben kön­nen. Wert­schät­zung bleibt dabei auf der Stre­cke. Das ist eine ande­re Kategorie.

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