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Volkelt-Briefe

Der Fall des Managers: Erkenntnisse eines (ehemaligen) Chefs

Sie erin­nern sich: Der Ex-Arcan­dor-Mana­ger Tho­mas Mid­del­hoff (Mar­ke: BigT) wur­de wegen Untreue und Steu­er­hin­ter­zie­hung zu 3 Jah­ren Haft ver­ur­teilt (vgl. zuletzt Nr. 48/2014). Zuletzt ver­öf­fent­lich­te er sei­ne Auto­bio­gra­phie (A115 – Der Sturz) und tin­gel­te durch Talk­shows. Aller­dings immer mit dem Makel des Unbe­lehr­ba­ren, des arro­gan­ten Mana­gers. Eine Sei­te der Macht, mit der bis­wei­len auch eini­ge Kollegen/Innen im All­tag leben (müs­sen). Jetzt gibt BigT wei­te­re Ein­bli­cke in das Busi­ness-Leben – mit einem deut­lich nach­denk­li­che­ren Akzent. Titel sei­nes neu­es­ten Buches: Schul­dig – vom Schei­tern und Wie­der­auf­ste­hen. Was bleibt? …„Reflek­tiert und scho­nungs­los ehr­lich berich­tet Tho­mas Mid­del­hoff, wie die bit­te­re Erfah­rung des Schei­terns zu sei­ner größ­ten Chan­ce wur­de …” –  so BigT´s Fazit laut Klap­pen­text. An sei­ner Manage­ment-Leis­tung lässt er wei­ter­hin kei­ne Zwei­fel zu. Selbst­kri­tisch wird er, wenn er sei­ne Muta­ti­on zur Maß­lo­sig­keit beschreibt. Eine Nei­gung, die laut BigT auch etli­chen ande­ren Mana­gern nicht fremd ist. Gemeint ist damit der gering schät­zen­de Umgang mit den Mit­men­schen. Scha­de nur, dass es außer die­ser Bestands­auf­nah­me kei­ne wirk­li­chen Erkennt­nis­se dazu gibt – die behält sich BigT für sein nächs­tes Werk vor. Es soll eine Kri­mi wer­den – Tat­ort: Wirt­schaft. Laut Ankün­di­gung will er „das Sys­tem” beschrei­ben und auf den Prüf­stand stel­len. Dar­auf darf man gespannt sein.

Eine glat­te Lese­emp­feh­lung mit Erkennt­nis­ge­winn gibt es für „Das Ende der Mit­tel­schicht – Abschied von einem deut­schen Erfolgs­mo­dell” von Dani­el Goff­art. Ein Weck­ruf gegen Phleg­ma und Nichts­tun. Ein Auf­ruf zum etwas „Unter­neh­men”, zu neu­en Wegen und Zukunfts­sze­na­ri­en mit Phan­ta­sie – vom Han­dels­blatt nomi­niert für den Deut­schen Wirt­schafts­buch­preis 2019.

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