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Der BOSS

Landgericht München, Karlsplatz ...
Land­ge­richt Mün­chen, Karlsplatz …

Kei­ne Fra­ge: Das 3:2 gegen ManU ani­mier­te schon ein wenig zu einer Meis­ter­fei­er. Den­noch: Rund 10.000 Bay­ern-Fans bahn­ten sich direkt nach dem Spiel den Weg zum Mari­en­platz. Pepe wur­de über die Feu­er­lei­ter auf den schmu­cken Bal­kon des prun­ken Rat­haus­baus nach oben gereicht. Rum­me­nig­ge gar am Schal hoch­ge­zo­gen. Unten for­mier­te sich die Men­ge zu Aber­tau­sen­den. Bas­ti brüll­te wie im Rausch ins Mikro, das man ihm vor die Nase hielt: „Ohne euch wären wir gar nichts“. Nur einer fehl­te: Der BOSS. So war es nur eine Fra­ge von Minu­ten, bis die Meu­te spon­tan – bewaff­net mit Bay­ern Flag­gen, Bier­do­sen und mar­tia­lisch zu Stri­cken geform­ten Fan-Schals durch die Kau­fin­ger Stra­ße Rich­tung Sta­chus drück­te. Rus­si­sche Tou­ris­tin­nen vor sich her­trei­bend, die um ihre prall gefüll­ten Tra­ge­ta­schen bang­ten. Krei­schen­de Tee­nies brüll­ten in ihre Smart­phones um Hil­fe. In Minu­ten­schnel­le lag ein Hauch vom Mai­dan über der Stadt. Schau­fens­ter zer­bars­ten. Die los­feil gebo­te­nen Audis lagen blitz­schnell und aus­ge­brannt auf dem Kopf. Nagel­neue Schuh­käs­ten, T‑Shirts, Hem­den und gan­ze Anzü­ge flo­gen aus den Fens­tern der geplün­der­ten Kauf­häu­ser rechts und links der Neu­hau­ser Stra­ße in die Lüf­te. Die Bul­len waren macht­los und lang­sam däm­mer­te ihnen, was die Fans woll­ten. Zum Land­ge­richt – den BOSS befrei­en. Wie vom Pulk Amei­sen wur­den die Trep­pen des erwür­di­gen Gerichts­baus Fah­nen schwen­kend über­rannt. Türen und Fens­ter kipp­ten wie Streich­holz nach innen. Bald flo­gen Akten und PCs aus den Fens­tern – ver­mut­lich auch die 3.146 aus dem Ver­fah­ren gegen die Lan­des­bank. Drau­ßen türm­te man Alles zu einem gro­ßen Schei­ter­hau­fen, der bis tief hin­ein in die Nacht hel­les Licht über der Stadt ver­brei­te­te. Jetzt ging es nur noch dar­um, die Kanz­le­rin zu stür­zen und Neu­wah­len durch­zu­set­zen. Der BOSS wird kandidieren.

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Schweizer Käse

Schweizer KäseNur so zum Spaß haben wir mal eine mehr oder weni­ger reprä­sen­ta­ti­ve Umfra­ge im Süd­ba­di­schen plat­ziert, um her­aus­zu­fin­den wie man hier über den Schwei­zer denkt. Und sie­he da: So viel­fäl­tig wie die Men­schen hier im Länd­le sind, so unter­schied­lich die Ergeb­nis­se. Im Mark­gräf­ler Land zum Bei­spiel stimm­ten sat­te 96 % dafür, den Schwei­zer nur noch mit einem auf 120 km/Stunde vor­ein­ge­stell­tem Tem­po­mat auf die A5 zu las­sen. Im Hot­zen­wald kön­nen sich 54 % aller Bewoh­ner vor­stel­len, dass ein Schwei­zer bzw. eine Schwei­ze­rin in die Fami­lie  ein­hei­ra­ten darf. Aller­dings nur, wenn der Lan­de­an­flug auf Zürich über die Süd­flan­ke erfolgt. In der Orten­au sind 85 % der Men­schen dafür, den Bas­ler Teil des Frei­bur­ger Flug­ha­fens zu schlie­ßen, um so den Stand­ort Lahr auf­zu­wer­ten. In Baden­wei­ler wie­der­um wür­de man es ger­ne sehen, wenn die Selbst­an­zei­ge erhal­ten bleibt und das Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men so modi­fi­ziert wür­de, dass man in der hie­si­gen Kur­kli­nik wie ein Schwei­zer Staats­bür­ger besteu­ert wird. In Kon­stanz herr­schen annä­hernd Frei­bur­ger Ver­hält­nis­se: Da haben die Anwoh­ner sogar durch­ge­setzt, dass der klei­ne Grenz­ver­kehr kom­plett geschlos­sen wird, damit die nächt­li­chen Ruhe­stö­run­gen in der Alt­stadt nicht in Anar­chie umschla­gen.  Sie sehen, wir haben also durch­aus ähn­lich dif­fe­ren­zier­te und schwer­ge­wich­ti­ge Pro­ble­me wie unse­re Schwei­zer Nach­barn. PS: Die Löcher im gemei­nen Schwei­zer Käse – dem Emmen­ta­ler – ent­ste­hen durch fie­se Bak­te­ri­en, die sich in das Fett der Milch ein­nis­ten und dort hei­ße Luft frei­set­zen. Es spricht also Eini­ges dafür, einen küh­len Kopf zu bewahren.

 

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Neidfaktor

Schrott-Immobilie
Schrott-Immo­bi­lie

Was wür­den Sie machen, wenn Ihnen 1.243 Immo­bi­li­en gehö­ren? Sagen wir mit­ten in Rom. Da liegt die Mie­te so bei 30 Euros auf den Qua­drat­me­ter. Rech­nen wir mal der Ein­fach­heit hal­ber mit 100 qm pro Immo­bi­lie. Macht monat­lich 1.243.000 qm mal 30 = 37.290.000 Euros im Monat oder 447 Mio. Euros im Jahr – jedes Jahr. Wie? – das reicht Ihnen noch nicht. Kein Pro­blem: Dann rech­nen Sie mal ohne Steu­ern. Das soll­te Ihr Steu­er­be­ra­ter alle­mal hin­be­kom­men. Mit eini­gen hin- und her gestreu­ten Immo­bi­li­en-Anla­ge­ge­sell­schaf­ten und diver­sen Toch­ter- und Quer­be­tei­li­gun­gen. Na ja – ist ja nur so ein Gedan­ken­spiel. Wahr­schein­lich wird Ihnen bei der Vor­stel­lung an die Immo­bi­li­en­ver­wal­tung schon ganz schlecht. Allei­ne schon, dass Sie die dazu­ge­hö­ren­den Geh­stei­ge selbst sau­ber hal­ten müs­sen. Dazu brau­chen Sie schon allei­ne eine gan­ze Gar­ten­lau­be vol­ler Besen. Aber wir kön­nen Sie beru­hi­gen: Das gibt es tat­säch­lich in echt. Der Name der stol­zen Immo­bi­li­en­be­sit­ze­rin ist Angio­li­na Armel­li­ni und stammt aus – woher sonst – Ita­li­en. Wahr oder unwahr?

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Neighbourhood 8.1

Postillon23Dass die NSA Glas­fa­ser­ka­bel dupli­ziert ist ja jetzt wirk­lich nicht mehr neu. Etwas über­rascht hat uns aller­dings die Geschwin­dig­keit, mit der die NSA-Ver­triebs­ab­tei­lung für zusätz­li­che Daten-Beschaf­fung sorgt. Nicht nur das auch inter­net-freie Com­pu­ter mit ein­be­zo­gen sind. War ja irgend­wie nahe lie­gend. Ist Ihnen schon mal auf­ge­fal­len, dass sich Ihre Nach­barn anders ver­hal­ten? Das liegt an dem neu­en sog. Nach­bar­schafts-Aus­späh-Pro­gramm Neigh­bour­hood und zwar in der Ver­si­on 8.1. Wäh­rend die Vor­gän­ger-Ver­sio­nen noch ohne Prä­mi­en-Sys­tem arbei­te­te, gibt es jetzt Bares. Und zwar 5 $ pro schrift­li­chem Ein­trag, 10 $ pro Bild, 15 $ für ein MP3-Doku­ment und 20 $ pro Clip. Sind meh­re­re Per­so­nen drauf, gibt es was extra. Beson­ders beliebt: Als Live-Inter­views getarn­te Ver­hö­re zu tages­po­li­ti­schen Fra­gen (50 $). Im Prin­zip han­delt es sich um eine ein wenig auf­ge­motz­te Ver­si­on von You­tube, die Du nur benut­zen kannst, wenn Du zugleich ein Goog­le-Kon­to inkl. Pay­pal-Ando­cking ein­rich­test. Dazu musst Du die Per­so­nal­aus­weis-Num­mer und Dei­ne Sozi­al­ver­si­che­rungs­num­mer ein­tip­pen und schon kann´s los­ge­hen. Also auf­ge­passt, wenn der Nach­bar im Vor­über­ge­hen sein Smart­phone zieht und los­knipst wie ein Irrer. Na – immer­hin noch bes­ser, als wenn er gleich losballert.

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Unwortdesjahres

PostnetzNatür­lich dach­ten wir bei Gro­Ko als ers­tes und nur an Groß­kreutz. Tol­ler Dort­mun­der Jun­ge, der jüngst wie­der ein­mal ganz West­fa­len in einen kol­lek­ti­ven Rausch ver­set­ze. Als er in der fast vor­letz­ten Minu­te den Ball ins mar­seil­lai­ser Gehäu­se schnep­fel­te – das ist eine Mischung aus lup­fen, schnei­den, kul­lern und dröp­feln las­sen. Genau genom­men hat er am Ball vor­bei getre­ten und nur dank sei­nes über­di­cken Innen­ris­ses über­haupt in Rich­tung Tor gelenkt. Oder an Groß­kotz. Muss ja heut­zu­ta­ge auch fast stän­dig gebraucht wer­den und klingt etwas unver­bind­li­cher, wenn man es flüs­sig in der All­tags­kom­mu­ni­ka­ti­on ein­set­zen will. Etwa „Ach, Du meinst Gro­Ko Schnei­der von Schnei­der & Söh­ne”. Was vie­le gar nicht wis­sen: Unser Kevin muss­te sogar schon ein­mal als Tor­wart ran. Und zwar als Wei­den­fel­ler vom Platz flog und irgend­ei­ner ins Tor muss­te. Das war in der 81. Minu­te gegen Hof­fen­heim. Gro­ko ken­nen wir auch als ein Ver­fah­ren zum Knick­bie­gen von Ble­chen und gewalz­ten Metal­len. Bei die­sem Ver­fah­ren wird ent­we­der der Ober- oder der Unter­gurt längs­ver­form­ter Pro­fil­ta­feln recht­wink­lig zur Pro­fil­rich­tung so gefal­tet, dass sich die Pro­fil­ta­feln in einem vor­her fest­ge­leg­ten Radi­us wöl­ben. Oder viel­leicht noch Gro­kos-Tee. Es blü­hen die Gro­kos­se. So. Mehr fällt uns zu Gro­Ko nicht ein. Ihnen?.

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Hoeneß

Kneipe15. Juni 2015. Der Voll­zugs­be­am­te schließt die Tür hin­ter uns, über­holt uns den Gang ent­lang und öff­net die nächs­te Stahl­tür. „Der Wecker war auch schon hier“. Sta­del­heim hat Tra­di­ti­on. Kol­le­ge Wild­mo­ser vom Lokal­ri­va­len 60 saß hier wegen Steu­er­hin­ter­zie­hung. Die Tsch­ä­pe wegen Bei­hil­fe. Ihr Chef wegen Land­frie­dens­bruch. Alles schon eine Wei­le her. Als Wurst­ver­käu­fer gehört Uli zu den pri­vi­le­gier­ten Insas­sen. Er resi­diert in der legen­dä­ren Zel­le 70 und wir haben die Ehre, eine Ein­la­dung zur ers­ten Inhouse-Pres­se­kon­fe­renz erhal­ten zu haben. Schließ­lich sind wir ihm als steu­er­kri­ti­scher Infor­ma­ti­ons­dienst schon auf­ge­fal­len lan­ge bevor die ers­te Steu­er-CD in Umlauf gebracht wur­de. Es gibt Sem­meln mit Hack, fri­sche Radies und Bau­ern­würs­te, die die Mit-Häft­lin­ge in der Metz­ger­werk­statt im Neben­trakt unter sei­ner Auf­sicht frisch gekes­selt und ver­wurs­tet haben. Uli trägt das blaue Hemd leicht geöff­net und wenn wir nicht wüss­ten, dass man im Knast kein Gold tra­gen darf, hät­ten wir schwö­ren kön­nen, es ist ein Gold­kett­chen, das da über dem Brust­haar glänzt. Er berich­tet vom täg­li­chen Kicken im Hof. Wie er den Kol­le­gen immer wie­der und immer wie­der vor­ma­chen muss, wie er die Pil­le beim Elf­me­ter­schie­ßen gegen die Tsche­chen in den tief­blau­en Nacht­him­mel von Bel­grad jag­te. Noch Jah­re spä­ter im ser­bi­schen Bür­ger­krieg konn­te man zwi­schen dem Fun­keln und Zischen des Gra­nat­feu­ers den Schweif des ver­irr­ten Bal­les erken­nen, wäh­rend die Jungs unten auf dem Gefäng­nis-Sport­platz sich Abend für Abend einen Spaß draus machen, die Bäl­le über die Mau­er bis zum Kre­ma­to­ri­um des Per­la­cher Fried­hofs zu dre­schen. Das war´s dann. Noch sind es 82 Tage bis zum ers­ten Frei­gang.  „Jetz isses halt so. Bis dahin muss ich klei­ne­re Würst­chen backen“.

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NSA

KneipeAls aus­ge­buff­te Sati­re-Redak­ti­on haben wir auch bei die­sem The­ma dar­auf gesetzt, dass sich Alles in Wohl­ge­fal­len auf­löst und am Schluss die Glöck­chen klin­geln, die Sekt­kor­ken knal­len und sich alle Trä­nen über­strömt aber glück­se­lig in den Armen lie­gen. Aber Schwei­gen ist nicht immer Gold. Des­we­gen: Hier nun unse­re The­sen zum The­ma. 1. Sie glau­ben doch wohl nicht wirk­lich, dass der Isla­mist sei­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on im Ein­woh­ner­mel­de­amt hin­ter­legt. 2. Das andau­ern­de Kna­cken bei schlech­ten Mobil­funk-Ver­bin­dun­gen ist nur im sel­te­nen Fall auf eine nach­rich­ten­dienst­li­che Über­wa­chung zurück­zu­füh­ren. 3. Es stimmt nicht, dass die meis­ten Ange­stell­ten der NSA nur über eine beschei­de­ne Grund­schul-Aus­bil­dung ver­fü­gen. 4. Snow­den und Strö­be­le ken­nen sich seit der gemischt deutsch/amerikanischen KITA-Ein­wei­hung in Ber­lin-Wil­mers­dorf. 5. Die NSA stuft Deutsch­land als Part­ner drit­ter Klas­se ein. 6. Noch im Früh­jahr soll der NSA-Com­pu­ter geflu­tet wer­den. Scha­de um die vie­len schö­nen Zeug­nis­se der Zeit­ge­schich­te, die unwie­der­bring­lich für die nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen ver­lo­ren sind.

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Gemeinsam Erfolgreich

Wir haben lan­ge dar­über dis­ku­tiert in der Redak­ti­on: „Wie sieht die neue Bun­des­re­gie­rung wohl aus?“. Und das wol­len wir Ihnen natür­lich nicht vor­ent­hal­ten. So viel kön­nen wir Ihnen jetzt schon ver­ra­ten: Es wird ganz anders aus­ge­hen als Sie sich das vor­stel­len. Das Geze­ter um die Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen in der jet­zi­gen Form wird sich noch bis tief in den Dezem­ber hin­zie­hen. Vie­le Bür­ger wer­den gar nicht mehr wis­sen, um was es eigent­lich geht. Auch die Medi­en wen­den sich bei rapi­de sin­ken­der Auf­la­ge und erschüt­tern­der Reich­wei­te mit Grau­en vom The­ma ab. Weih­nach­ten erscheint wie eine Erlö­sung für alle. An Hei­lig­abend sind die Kir­chen end­lich mal wie­der prop­pe­voll. Das Wahl­er­geb­nis gerät in Ver­ges­sen­heit und erscheint im dif­fu­sen Rück­licht wie eine Soap ohne Lei­den­schaft und Span­nung. Dann die­ser Band­schei­ben­vor­fall unter merk­wür­digs­ten Umstän­den. Sie – die Kanz­le­rin – kann sich kaum noch bewe­gen und zieht sich in die Ucker­mark zurück. Erst für Tage. Sie bleibt wochen­lang ver­schwun­den. Man unkt, Ver­fas­sungs­schutz, BND, MAD und NSA sind in die Sache ver­wi­ckelt. Han­ne­lo­re Kraft wird erneut beim Fri­sör aus­ge­macht. Es gibt Han­dy-Mit­schnit­te auf You­tube. Sie trägt Rund­mob und ein­far­bi­ge Kos­tü­me. Am 25. Mai ist Neu­wahl, zusam­men mit der Euro­pa- und zahl­rei­chen Kom­mu­nal- und Kreis­tags­wah­len. Auf was wir her­aus­wol­len: Der Wäh­ler wird den Über­gang von Mer­kel auf Kraft gar nicht mit­be­kom­men. Gemein­sam erfolgreich.

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Wahl-O-Mat

Um es mal auf den kür­zes­ten Nen­ner zu brin­gen: „Hast Du eh schon kei­ne Ahnung, was Du wäh­len sollst. Und jetzt das noch“. Laut Bun­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung bekom­men 90 % der Nut­zer des Wahl-O-maten das Ergeb­nis her­aus, dass sie haben wol­len. Wir gehö­ren aller­dings zu den 10 %, bei denen das nicht zutrifft. Mehr noch: Mit einer Über­ein­stim­mung von 69 % – und damit weit vor allen ande­ren Par­tei­en – deckt sich unse­re poli­ti­sche Inten­si­on mit dem Pro­gramm der „Par­tei der Nicht-Wäh­ler“. Was tun? Zuerst haben wir unse­re Ant­wor­ten noch­mals nach­ge­prüft. Nichts zu rüt­teln gibt es dar­an, dass wir den EURO behal­ten wol­len. Zuge­ge­ben: Bei 8 von 38 Fra­gen haben wir wahr­heits­ge­mäß geant­wor­tet: „neu­tral“ – aber durch­aus aus Über­zeu­gung. Spaß hal­ber haben wir dann mal alle 38 Fra­gen mit „neu­tral“ beant­wor­tet. Ergeb­nis: „Lei­der kann der Wahl-O-Mat auf der Grund­la­ge Ihres Ant­wort­mus­ters kein indi­vi­du­el­les und zuver­läs­si­ges Ergeb­nis berech­nen“. Das hat uns sti­mu­liert. Wenn man alle 38 Fra­gen mit „stim­me zu“ bzw. „stim­me nicht zu“ beant­wor­tet, gibt es eben­falls kei­ne Wahl­emp­feh­lung. Ant­wor­tet man abwech­selnd mit „stim­me zu“ und „stim­me nicht zu“ deckt sich das zu 53,9 % mit dem Pro­gramm der CDU/CSU und zu 53,9 % mit dem der „Alter­na­ti­ve für Deutsch­land“. Es bleibt schwierig.

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Daten-Paranoia

Haben Sie schon mal aus­pro­biert, was pas­siert, wenn Sie in der Such­funk­ti­on Ihres Com­pu­ters „PRISM” ein­ge­ben? Wir raten ab. Unser Chef­re­dak­teur jeden­falls ist seit­her nicht mehr der alte. Zuerst ist sein Umgangs­ton etwas stren­ger gewor­den. Da kamen dann sol­che Sät­ze her­aus wie: „Der Feind sitzt direkt neben Dir“ (?). Wir haben uns nur ange­schaut und gedacht: „Aha. Was will er uns damit sagen“. Dann hat er Frau und Kin­der ver­las­sen. In der letz­ten Redak­ti­ons­run­de hat er nur noch schlecht gelaunt in die Run­de gestarrt und Noti­zen gemacht. Dann ist der ers­te Kol­le­ge ver­schwun­den. Kei­ner hat was gesagt. Dann kam er bewaff­net. Mit so einer Deutz & Gel­der­mann (oder so ähn­lich), Kali­ber 3mm. Mit dem Mit­tel­fin­ger hat er stän­dig am Abzug rum­ge­fin­gert. In der Pau­se hat er wahl­los aus dem Fens­ter gebal­lert. Auf Alles, was sich bewegt hat. Ver­mumm­te Frau­en und Gast­ar­bei­ter. Danach sag­te er in die Run­de: „Ihr habt ja alle kei­ne Ahnung, was los ist“. Schwei­gen. Dann hat er den Kol­le­gen Breit­mann gezwun­gen, sich vor den Com­pu­ter zu set­zen. „Gib mal PRISM in die Such­zei­le ein!“. Aber Dal­li, Dal­li. Kol­le­ge Breit­mann ver­stei­ner­te. Mit selt­sam ange­zo­ge­nen Bein­win­keln, ver­krampf­ten Hän­den und einem ganz, ganz fie­sem Aus­druck im Gesicht sitzt er seit Tagen im Sit­zungs­raum regungs­los vor dem PC. Unser Chef­re­dak­teur ist ver­schwun­den und koor­di­niert seit­dem irgend­et­was. Wir wis­sen Nichts Genaue­res. Haben aber wirk­lich kein gutes Gefühl dabei. Also: Wenn Sie das BISS­chen Geschreib­sel schon aus der Ruhe bringt, soll­ten Sie in Sachen PRISM kei­ne eige­ne Recher­chen anstellen.