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BISS - DIE Wirtschafts-Satire Volkelt-Briefe

BISS: Mediale Selbstbezichtigung

Ange­fan­gen hat Alles mit einem Repor­ter. Dem habe man in Mün­chen „durch­ge­steckt“, dass See­ho­fer zurück­ge­tre­ten ist oder zurück­tre­ten wol­le. Das wird sich im Lau­fe des Abends noch klä­ren. Wobei nicht geklärt wer­den konn­te, wer durch­ge­steckt hat bzw. wodurch durch­ge­steckt wur­de. Minu­ten spä­ter war die durch­ge­steck­te Nach­richt bereits in allen Medi­en. Mög­li­cher­wei­se hat der Infor­mant die Infor­ma­ti­on unter der ver­schlos­se­nen Sit­zungs­tür durch­ge­steckt. Oder vom Fens­ter ins Fens­ter vom Neben­raum des Sit­zungs­raums durch­ge­steckt, so dass der Repor­ter den Infor­man­ten nicht sehen konn­te. Mög­li­cher­wei­se war das Durch­ge­steck­te ledig­lich der Wunsch des Infor­man­ten. Im Lau­fe des fol­gen­den Tages hat­ten dann alle Prot­ago­nis­ten die Mög­lich­keit, das Durch­ge­steck­te zu kom­men­tie­ren. Unter­des­sen konn­te man eine ganz Bild-Zei­tung damit fül­len, ohne dass  das Durch­ge­steck­te jemals gesagt wor­den war noch von jeman­den bestä­tigt wer­den konn­te – noch nicht ein­mal vom Durch­ste­cker selbst. Media­le Welt. So ähn­lich funk­tio­niert gute PR-Arbeit.

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