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Volkelt-Briefe

Geld: 50%-Gesellschafter kann versicherungspflichtig sein

Selbst wenn der in der GmbH als Arbeit­neh­mer ange­stell­te Gesell­schaf­ter über 50 % der Stim­men hält und damit Beschlüs­se der GmbH ver­hin­dern kann, ist das allei­ne noch kein Indiz dafür, dass der Gesell­schaf­ter kein Arbeit­neh­mer im sozi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­chen Sin­ne sein kann (beherr­schen­der Gesell­schaf­ter). Viel­mehr müs­sen alle Kri­te­ri­en der sozi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­chen Ein­stu­fung berück­sich­tigt (z. B. Wei­sungs­rech­te) und pra­xis­re­le­vant bewer­tet wer­den (Landes­sozialgericht Ber­lin-Bran­den­burg, Urteil vom 7.1.2016, L 9 KR 84/13). …

Das Urteil ist inter­es­sant für mit­ar­bei­ten­de Gesell­schaf­ter, die noch die Min­dest­bei­trags­zeit für Ren­ten­an­sprü­che (60 Mona­te) errei­chen wol­len. Nach die­sem Urteil geht das auch mit einer 50%-Beteiligung, wenn im Arbeits­ver­trag aus­führ­lich die Wei­sungs­rech­te der Geschäfts­füh­rung gere­gelt wer­den (Arbeits­ort, Ein­satz­mög­lich­kei­ten usw.). Dazu führt das Gericht aus: Zwar ver­fügt der Gesell­schaf­ter auf­grund des glei­chen Gewichts aller Stim­men im Hin­blick auf sei­ne Geschäfts­an­tei­le über die Rechts­macht, ihm nicht geneh­me Beschlüs­se der Gesell­schafts­ver­samm­lung zu ver­hin­dern. Vor­be­halt­lich ander­wei­ti­ger Bestim­mun­gen im Gesell­schafts­ver­trag ist die Dienst­auf­sicht und das Wei­sungs­recht über die Arbeit­neh­mer der GmbH jedoch Sache der lau­fen­den Geschäfts­füh­rung und nicht der Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung“ (BSG vom 17.5.2001 – B 12 KR 34/00 R).

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