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Volkelt-Briefe

Digitalisierung: Mit Benchmarking zum eigenen Erfolgs-Cluster

Als die Xerox-Geschäfts­füh­rung Ende der 70er nicht mehr wei­ter wuss­te, ent­schloss man sich, die Pro­duk­te des Kon­kur­ren­ten Canon unter die Lupe zu neh­men. Man kauf­te Canon-Kopie­rer, zer­leg­te sie in ihre Bestand­tei­le und wuss­te anschlie­ßend, was man bes­ser machen kann. Das war nicht nur die Ret­tung für Xerox. Es war auch die Geburts­stun­de des sys­te­ma­ti­schen Bench­mar­king. Egal ob Hand­werks-Betrieb, Dienst­leis­ter oder pro­du­zie­ren­des Unter­neh­men: In allen Bran­chen kön­nen Sie fürs Geschäft ler­nen. Das kön­nen Klei­nig­kei­ten sein (Umgangs­for­men), Pro­zess­ab­läu­fe, Arbeits­zeit­re­ge­lun­gen oder Sozi­al­leis­tun­gen. Bench­mar­king bringt Alle weiter. …

Die­se bewähr­te Erfolgs-Devi­se gilt auch und gera­de für das The­ma Digi­ta­li­sie­rung. Die Digi­ta­li­sie­rung betrifft alle Funk­tio­nen des Geschäfts­mo­dells. Es geht also dar­um, Bench­mar­king nicht nur im Hin­blick auf die Pro­duk­ti­on und Pro­duk­te abzu­stel­len, son­dern auf allen betrieb­li­chen Ebe­nen der Leis­tungs­er­brin­gung nach bes­se­ren, schnel­le­ren und kos­ten­güns­ti­ge­ren Lösun­gen Aus­schau zu hal­ten. Wel­che Funk­tio­nen las­sen sich out­sour­cen? Kön­nen eige­ne IT-Lösun­gen kre­iert wer­den? Wel­che Lösun­gen sind nicht ohne exter­ne Bera­tung zu machen? Aus Geschäfts­füh­rer-Per­spek­ti­ve ergibt sich dazu fol­gen­des Bench­mark-Clus­ter, um nach mus­ter­gül­ti­gen Lösun­gen Aus­schau zu halten:

  • Manage­ment: Infor­ma­ti­ons­ord­ner, Rech­nungs­we­sen, Geschäfts­be­richt und Jah­res­ab­schluss, Con­trol­ling, Pro­to­kol­le, Voll­mach­ten, Compliance
  • Pro­duk­ti­on: Inno­va­ti­on, FuE, Pro­zes­se, Logis­tik, Notfallpläne
  • IT: inter­ne und exter­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on, Daten­si­cher­heit, Datenschutz
  • Per­so­nal: Lohn­ab­rech­nung, Per­so­nal­ak­te, Fort­bil­dung, Bewer­bungs­ver­fah­ren, Stel­len­be­schrei­bun­gen, Vertretungen
  • Doku­men­ta­ti­on: Ver­trä­ge, Buch­hal­tung und Steu­ern, Ange­bo­te, Korrespondenz
  • Marketing/Vertrieb: QM, Cus­to­mer-Ser­vice, Social Media
  • Geld: Fir­men­kar­te, Berechtigungen
Die­se Auf­zäh­lung kann und will nicht abschlie­ßend sein. Dazu gibt es zu vie­le betrieb­li­che und bran­chen­spe­zi­fi­sche Beson­der­hei­ten der ein­zel­nen Unter­neh­men zu berück­sich­ti­gen. Hilf­reich ist es, wenn Sie Ihr eige­nes betrieb­li­ches Clus­ter fest­le­gen, die ein­zel­nen Posi­tio­nen gewich­ten und dafür nach geeig­ne­ten Bench­marks suchen: Ganz gezielt bei Ihren Geschäfts­part­nern, durch Ein­brin­gen des jewei­li­gen The­mas in ERFA-Grup­pen, zu denen Sie Zugang haben, durch den Besuch von pas­sen­den Semi­nar-Ange­bo­ten der IHK/HK oder von Ihrem Bran­chen­ver­band. Nut­zen Sie dazu auch die Kom­pe­ten­zen Ihrer Mit­ar­bei­ter. Geben Sie den Mit­ar­bei­tern den dazu not­wen­di­gen Frei­raum und ani­mie­ren Sie dazu, dass in den ein­zel­nen Zustän­dig­kei­ten nach unter­neh­me­ri­schen Lösun­gen gesucht wird. Ihre Auf­ga­be besteht dann dar­in, die ein­zel­nen Lösun­gen zu koor­di­nie­ren und „zusam­men­zu­mo­de­rie­ren“. Neu­land für Alle – aber durch­aus mit guten Perspektiven.

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