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Volkelt-Briefe

BFH: Familien-Darlehen an die GmbH ist steuerbegünstigt

In der wirt­schaft­li­chen Kri­se der GmbH gibt es oft kein Geld von der Bank mehr. Es bleibt aber die Mög­lich­keit, dass Fami­li­en-Mit­glie­der mit einem Dar­le­hen vor­über­ge­hen­de Liqui­di­täts­pro­ble­me über­brü­cken. In der Pra­xis hilft das gera­de bei kon­junk­tu­rel­len Schwan­kun­gen oder bei einem kurz­fris­ti­gen Zah­lungs­aus­fall eines gro­ßen Kun­den wei­ter. Anreiz für die Fami­li­en-Hil­fe: Die GmbH zahlt für das Dar­le­hen gute Zin­sen. Ist der Dar­le­hens­ge­ber selbst nicht an der GmbH betei­ligt, kann er die Zin­sen mit güns­ti­gen 25 % Abgel­tungs­steu­er pau­schal ver­steu­ern. Auch dann, wenn der Ehe­gat­te oder das Kind zu mehr als 10 % an der GmbH betei­ligt ist.

Wich­tig: Bis­her haben die Finanz­be­hör­den bei einer mehr als 10% Betei­li­gung des Fami­li­en-Mit­glieds die Zin­sen mit dem Ein­kom­mens­steu­er-Tarif des Dar­le­hens­ge­bers ver­steu­ert. Der lag dann meis­tens über 25 %. Jetzt hat der BFH klar­ge­stellt, dass auch sol­che Dar­le­hen von dem Gesell­schaf­ter nahe ste­hen­den Per­so­nen immer dann mit der Abgel­tungs­steu­er ver­steu­ert wer­den dür­fen, solan­ge der Ehe­gat­te den ande­ren nicht zu einer Dar­le­hens­ver­ga­be zwin­gen, über­stim­men oder einen ver­gleich­bar star­ken Ein­fluss auf den Dar­le­hens­ge­ber aus­üben kann (BFH, Urteil vom 14.5.2014, VIII R 31/11 u.a.).

Ver­fügt das Dar­le­hen ver­ge­ben­de Fami­li­en-Mit­glied über eige­nes Ver­mö­gen, über das es selb­stän­dig ver­fü­gen kann, oder gibt es Fami­li­en-Ver­mö­gen das gemein­sam ver­wal­tet wird, dann soll­te einer Besteue­rung nach der Abgel­tungs­steu­er nichts im Wege ste­hen. Ach­ten Sie aber dar­auf, dass für das Dar­le­hen übli­che Kon­di­tio­nen (Lauf­zeit, Zins­hö­he, Kün­di­gungs­mög­lich­keit, Sicher­heit) schrift­lich ver­ein­bart wer­den und dass die­se Ver­ein­ba­run­gen tat­säch­lich ein­ge­hal­ten wer­den. Dazu gehört z. B. die Zah­lung der Zin­sen auf das ange­ge­be­ne Kon­to zu den ver­ein­bar­ten Fäl­lig­kei­ten. Auf­fäl­lig­kei­ten bei der Dar­le­hens­ver­ga­be zwi­schen nahen Ange­hö­ri­gen wer­den vom Finanz­amt ger­ne zum Anlass genom­men, der GmbH genau­er in die Bücher zu schau­en – es ist einer der häu­fi­gen Anläs­se für eine Betriebsprüfung.

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