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Abberufung

Die Abbe­ru­fung des Geschäfts­füh­rers ist jeder­zeit mög­lich (§ 38 Abs. 1 GmbHG). Die Abbe­ru­fung ist dem Han­dels­re­gis­ter durch die ver­blei­ben­den, ver­tre­tungs­be­rech­tig­ten Geschäfts­füh­rer zu mel­den. Beru­fen die Gesell­schaf­ter den ein­zi­gen Geschäfts­füh­rer ab und kön­nen die­se sich nicht auf die Beru­fung eines neu­en Geschäfts­füh­rers eini­gen, bestellt das Amts­ge­richt auf Antrag der Gesell­schaf­ter einen Not-Geschäfts­füh­rer, der dann die Abbe­ru­fung des Geschäfts­füh­rers dem Han­dels­re­gis­ter meldet.

Die Abbe­ru­fung kann im Gesell­schafts­ver­trag auf wich­ti­ge Grün­de beschränkt wer­den, sie kann ver­trag­lich nicht aus­ge­schlos­sen wer­den. Der Gesell­schaf­ter, der ein Son­der­recht zur Geschäfts­füh­rung hat, kann grund­sätz­lich nur aus wich­ti­gem Grund abbe­ru­fen wer­den. Die Abbe­ru­fung been­det nur aus­nahms­wei­se den Anstel­lungs­ver­trag des Geschäfts­füh­rers. Die­ser muss geson­dert been­det wer­den. Der Beschluss zur Abbe­ru­fung des Geschäfts­füh­rers erfolgt mit ein­fa­cher Mehr­heit. Bei der ordent­li­chen Abbe­ru­fung darf der Gesell­schaf­ter-Geschäfts­füh­rer mit­stim­men. Bei einer Abbe­ru­fung aus wich­ti­gem Grund darf der Gesell­schaf­ter-Geschäfts­füh­rer nicht mit­stim­men (§ 47 Abs. 4 GmbHG). Nach der Beschluss­fas­sung durch die Gesell­schaf­ter ist die Abbe­ru­fung grund­sätz­lich wirk­sam. Mit der Anfech­tungs­kla­ge kann die Unwirk­sam­keit gericht­lich fest­ge­stellt werden.

Arbeits­hil­fe: Beschluss Abbe­ru­fung des Geschäftsführers

Weiterführende Informationen:

Der Vol­kelt-Brief die wöchent­li­che Kurz-Bericht­erstat­tung für GmbH- und UG-Geschäfts­füh­rer > Hier ankli­cken

Alles Wich­ti­ge > Beschluss­fas­sung in der GmbH

 

 

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Abstimmung

Man unter­schei­det zwi­schen offe­ner und geschlos­se­ner Abstim­mung bei der Beschluss­fas­sung in der Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung der GmbH.

  1. Bei der offe­nen Abstim­mung wer­den nur die JA bzw. NEIN – Stim­men als abge­ge­be­ne Stim­men gezählt (Rech­ner: Beschlus-Mehr­hei­ten). Gesell­schaf­ter, die sich der Stim­me ent­hal­ten, wer­den bei der Abstim­mung nicht berücksichtigt.
  2. Bei der geschlos­se­nen Abstim­mung wer­den die Ent­hal­tun­gen ermit­telt und bei Zäh­lung der abge­ge­be­nen Stim­men berück­sich­tigt. Mit die­sem Ver­fah­ren wer­den mehr Stim­men zur Annah­me eines Antra­ges mit ein­fa­cher bzw. qua­li­fi­zier­ter Mehr­heit benö­tigt, da sich die Anzahl der abge­ge­be­nen Stim­men unter Berück­sich­ti­gung der Ent­hal­tun­gen erhöht.

Bei­spiel: 1000 Stim­men. 200 Ent­hal­tun­gen 450 JA-Stim­men. 350 NEIN-Stim­men. – Die ein­fa­che Mehr­heit von 501 JA-Stim­men im offe­nen Abstim­mungs­ver­fah­ren ist damit nicht erreicht. – Im geschlos­se­nen geschlos­se­nen Abstim­mungs­ver­fah­ren wer­den 800 abge­ge­be­ne Stim­men gezählt, die ein­fa­che Mehr­heit der Stim­men wird danach mit 401 JA-Stim­men erreicht. Die Mehr­heit von 450 JA-Stim­men im Bei­spiel genügt also zur Annah­me eines Beschlusses.

Die Gesell­schaf­ter beschlie­ßen über das Abstim­mungs­ver­fah­ren, mit ein­fa­cher Mehr­heit der abge­ge­be­nen Stim­men sofern dies nicht im Gesell­schafts­ver­trag anders vor­ge­schrie­ben ist. Der Ver­samm­lungs­lei­ter (ggf. der Geschäfts­füh­rer) hat dar­auf zu Beginn der Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung hin­zu­wei­sen und eine ent­spre­chen­de Abstim­mung her­bei­zu­füh­ren. In der Abstim­mung über das Abstim­mungs­ver­fah­ren soll­te vor­ab das offe­ne Abstim­mungs­ver­fah­ren gewählt wer­den, um Miss­ver­ständ­nis­se auszuschließen.

Weiterführende Informationen:

Beschluss­fas­sung in der GmbH

Der Schnell­kurs für Geschäfts­füh­rer – Inhaltsübersicht

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