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FGF/GGF: Pflichtversicherung – Neues Urteil befreit Fremd-Geschäftsführer

Unter­des­sen ver­geht fast kei­ne Woche, ohne dass wir zum The­ma Pflicht­ver­si­che­rung des GmbH-Geschäfts­füh­rers berich­ten müs­sen. Aktu­el­ler Anlass: Ein neu­es Urteil des Lan­des­so­zi­al­ge­richts (LSG) Baden-Würt­tem­berg (Urteil vom 23.11.2017, L 5 R 50/16). Danach ist der Fremd-Geschäfts­füh­rer nicht pflicht­ver­si­chert, wenn er selbst zwar kei­ne Betei­li­gung an dem Unter­neh­men, für das er tätig ist, hat. Aber: Wenn er Gesell­schaf­ter an einem betei­lig­ten Unter­neh­men ist und so Beschlüs­se gegen sei­nen Wil­len ver­hin­dern kann, ist er wei­sungs­frei tätig und kein Pflicht­mit­glied in der gesetz­li­chen Sozi­al­ver­si­che­rung. Das klingt kom­pli­ziert, ermög­licht aber Gestaltungen.

Bei­spiel:

A‑GmbH

Fremd-Geschäfts­füh­rer:

Max Mus­ter­mann

(kei­ne Betei­li­gung an der A‑GmbH)

Beschluss­fas­sung: 75 % der Stimmen

B‑GmbH

Gesell­schaf­ter:

Max Mus­ter­mann

Betei­li­gung: 51 %

Beschluss­fas­sung: ein­fa­che Mehrheit

Die B‑GmbH

ist mit 26 % an der A‑GmbH beteiligt

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Pflichtversicherung: Mini-Gesellschafter müssen GmbH-Vertrag prüfen

Mit dem neu­en Geschäfts­jahr müs­sen sich Gesell­schaf­ter-Geschäfts­füh­rer und mit­ar­bei­ten­de Gesell­schaf­ter mit einer unter 50 % – Betei­li­gung an der GmbH dar­auf ein­stel­len, dass die Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung (DR) bei einer Betriebs­prü­fung ihren sozi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­chen Sta­tus prüft. Auch, wenn bereits ein offi­zi­el­les und abge­schlos­se­nes Sta­tus­fest­stel­lungs­ver­fah­ren vor­liegt. Nach der Recht­spre­chung des BSG ist der Min­der­heits-Gesell­schaf­ter-Geschäfts­­­füh­rer oder der mit­ar­bei­ten­de Gesell­schaf­ter nur dann kein Mit­glied der Pflicht­ver­si­che­rung, wenn er auf­grund einer Klau­sel im Gesell­schafts­ver­trag über eine Sperr­mi­no­ri­tät (26 % und Beschlüs­se müs­sen mit einer 75 % – Mehr­heit gefasst wer­den) ver­fügt oder wenn Ein­stim­mig­keit für Beschlüs­se vor­ge­schrie­ben ist (vgl. BSG, Urtei­le vom 11.11.2015, B 12 R 2/14, B 12 KR 13/14, B 12 KR 10/14R). Bis dahin war es mög­lich, die Pflicht­ver­si­che­rung zu umgehen, … 

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Volkelt-Brief 34/2014

The­men heu­te: Nach­fol­ge: „Jetzt Tem­po machen …” NEU: Auch Klein-Gesell­schaf­ter haben nach­träg­li­che „Anschaf­fungs­kos­ten“ + Geld: So bewah­ren Sie digi­ta­le Kon­to­aus­zü­ge rich­tig auf + Fir­men­wa­gen: Finanz­amt mau­ert bei Fer­ra­ri-Lea­sing­ra­ten + E‑Mails im Geschäfts­ver­kehr: Immer recht freund­lich blei­ben + Haf­tung: So sichern Sie Ihre Mit­ar­bei­ter bes­ser gegen Unfäl­le + Künst­ler­so­zi­al­ab­ga­be: Inten­si­ve­re Kon­trol­len sind beschlos­se­ne Sache + BISS

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Künstlersozialabgabe: Ab 1.1.2015 wird es ernst für alle kleinere Firmen – was tun?

Jetzt hat auch der Bun­des­rat dem Gesetz zur Sta­bi­li­sie­rung des Künst­ler­so­zi­al­ab­ga­be­sat­zes zuge­stimmt. Damit wird es ab 1.1.2015

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Künstlersozialabgabe: Nutzen Sie den Freibetrag für kleinere Firmen

Fir­men, die pro Jahr unter der Gering­fü­gig­keits­gren­ze von 450 EUR für KSV-pflich­ti­ge Leis­tun­gen blei­ben, brau­chen in Zukunft kei­ne Mel­dung an die Künst­ler­so­zi­al­kas­se machen und kei­ne Bei­trä­ge zah­len. Das gilt z. B. für gra­phi­sche Auf­trä­ge, für Auf­trä­ge an Web­de­si­gner usw. (vgl. Nr. 6/2013). Für sehr klei­ne Firmen 

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Volkelt-Brief 27/2013

Volkelt-BriefThe­men heu­te : Wirt­schafts­po­li­tik: Kos­ten über Kos­ten, kei­ne Ertrag für Unter­neh­men + Gesell­schafts­recht: Geschäfts­füh­rer soll­te – muss aber nicht – die Gesell­schaft­er­lis­te vor­le­gen + Geld/Finanzen: SEPA-Umstel­lungs-Risi­ken wer­den von vie­len Unter­neh­men unter­schätzt + Kon­flik­te in der GmbH: „Klein­ge­druck­tes“ bestimmt Gesell­schaf­ter-Rech­te + Betriebs­prü­fung: DR kün­digt ab 2014 noch mehr Prü­fun­gen für KSV-Bei­trä­ge an + Geschäfts­füh­rer pri­vat – Unfall ohne Fahr­rad­helm führt zu Mit­ver­schul­den + Wett­be­werb: Geld­bu­ße selbst nach juris­ti­scher Fach-Bera­tung ist nicht zu bean­stan­den + BISS

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Volkelt-Brief 06/2013

The­men heu­te: Geschäfts­füh­rer von Toch­ter-GmbHs müs­sen Jah­res­ab­schluss-Ver­öf­fent­li­chung prü­fen + Steu­er­erklä­run­gen: Geschäfts­füh­rer darf auf kei­nen Fall blind unter­schrei­ben + Vor­sicht mit der KSV: Ren­ten­ver­si­che­rung will ab 2014 lücken­los prü­fen + CDU-Offen­si­ve: Lohn­un­ter­gren­zen schaf­fen voll­ende­te Tat­sa­chen + Vor­sicht: Leih­ar­bei­ter zäh­len mit beim Kün­di­gungs­schutz + Ein­kom­men­steu­er: Pri­va­te Tele­fon­kos­ten auf Dienst­rei­sen sind Wer­bungs­kos­ten + Haf­tung: Kei­ne Steu­er­be­ra­ter-Haf­tung bei unter­las­se­ner Risi­ko­war­nung + BISS .… 

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Volkelt-Briefe

Vorsicht mit der KSV: Rentenversicherung will ab 2014 lückenlos prüfen

Die Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung (DR) plant, die Bei­trags­zah­lung zur Künst­ler­so­zi­al­ver­si­che­rung ab 2014 lücken­los zu prü­fen. Fol­ge: Feh­ler bei KSV-pflich­ti­gen Leis­tun­gen wer­den sys­te­ma­tisch auf­ge­deckt. D. h. alle 4 Jahre …

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Sozialversicherung

War es noch bis vor eini­gen Jah­ren Ziel zumin­dest des Min­der­heits-Gesell­schaf­ter-Geschäfts­füh­rers, sich mit der gesetzlichen/freiwilligen Mit­glied­schaft in der Sozi­al­ver­si­che­rung ein zwei­tes oder drit­tes siche­res Stand­bein für die Zukunft zu sichern, hat sich die Situa­ti­on in den letz­ten Jah­ren völ­lig ver­än­dert. Die Bei­trags­hö­he steht in kei­nem Ver­hält­nis mehr zu den zu erwar­ten­den Leis­tun­gen, der Leis­tungs­ka­ta­log der Kran­ken­kas­sen ist dras­tisch redu­ziert wor­den und auch die bis zuletzt attrak­ti­ven Leis­tun­gen der Unfall­ver­si­che­rung sind unter­des­sen so ein­ge­schränkt, dass die gesetz­li­che Sozi­al­ver­si­che­rung – sei es als Pflicht- oder Frei­wil­li­ge Ver­si­che­rung auf Antrag – nicht lohnt. Auch die zuneh­men­den recht­li­chen Unsi­cher­hei­ten, die für den Min­der­heits-Gesell­schaf­ter-Geschäfts­füh­rer bei Inan­spruch­nah­me von Leis­tun­gen aus der Arbeits­lo­sen­ver­si­che­rung bestehen, füh­ren zu einer immer brei­te­ren Abkehr von die­ser Form der Zukunftssicherung.

Waren die Gesetz­li­chen Sozi­al­ver­si­che­rer und Ersatz­kas­sen lan­ge bemüht, auch Gesell­schaf­ter-Geschäfts­füh­rer in den Kreis der Ver­si­cher­ten (zwangs­wei­se) ein­zu­be­zie­hen, so hat sich die­ser Trend unter­des­sen deut­lich umge­kehrt. Zwar wird kein Gesell­schaf­ter-Geschäfts­­­füh­rer aus­ge­grenzt. Aber: Will er im Ernst­fall Leis­tun­gen z. B. Arbeits­lo­sen­geld in Anspruch neh­men, muss er damit rech­nen, dass die Rechts­grund­la­gen sei­ner Mit­glied­schaft erneut geprüft wer­den und – schon bei gerin­ger Betei­li­gung an der GmbH – ein Rechts­an­spruch auf Leis­tun­gen nach­träg­lich abge­spro­chen wird.

Das ist beson­ders ärger­lich, weil der Gesell­schaf­ter-Geschäfts­füh­rer bis dahin meis­tens schon jah­re­lan­ge Bei­trä­ge gezahlt hat. Der Rück­zah­lungs­an­spruch für die­se Bei­trä­ge besteht aber nur für vier Jah­re. Das zuviel gezahl­te Geld ist ver­schenkt, weil der Bei­trags­zah­lung kei­ne Leis­tung gegenübersteht.

Für den nicht-beherr­schen­den Gesell­schaf­ter-Geschäfts­füh­rer wie auch für den Fremd-Geschäfts­füh­rer gilt es damit, alle recht­li­chen Mög­lich­kei­ten aus­zu­schöp­fen, die ihn als nicht abhän­gig Beschäf­tig­ten und damit als sozi­al­ver­si­che­rungs­frei einstufen.

TIPP: Als abhän­gig beschäf­tig­ter Fremd-Geschäfts­­­­füh­rer und als Min­der­heits-Gesell­schaf­ter-Geschäfts­füh­rer, der Sie in ers­ter Linie die ope­ra­ti­ven Geschäf­te füh­ren, aber kaum Ein­fluss auf die unter­neh­me­ri­schen Geschi­cke der GmbH haben, kön­nen Sie zumin­dest  von den Leis­tun­gen der Arbeits­lo­sen­ver­si­che­rung pro­fi­tie­ren. Ist der Job risi­ko­be­haf­tet und wird ein Gehalt gezahlt, das deut­lich über der Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze liegt, dann rech­net sich dies – Min­dest­bei­trags­leis­tung: ins­ge­samt 60 Mona­te – bei einem Arbeits­lo­sen­geld für ½ bis 1 Jahr durchaus.

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Volkelt-Brief 41/2012

The­men heu­te: Nach­fol­ger haben Ansprü­che – neue Stu­die + Ren­ten­de­bat­te: Was Geschäfts­füh­rer noch für die Vor­sor­ge tun kön­nen + Bilanz­ge­stal­tung: Finanz­be­hör­den rech­nen Abschrei­bun­gen klein – so weh­ren Sie sich + Steu­ern: Vor­sicht bei Dar­le­hens-Finan­zie­run­gen zwi­schen GmbHs + Wett­be­werbs­recht: Anbie­ter von gesund­heits­pro­duk­ten könen schnel­ler abge­mahnt wer­den + EU-Kom­mis­si­on befragt klei­ne­re Unter­neh­men zum Büro­kra­tie­ab­bau + BISSEner­gie­wen­de