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WM-Abgabe

WM-AbgabeEin wenig über­rascht waren wir schon – als Regie­rungs­spre­cher Stef­fen Sei­bert heu­te Mor­gen im Früh­stücks­fern­se­hen fast neben­sätz­lich vor lau­fen­den Kame­ras die Abschaf­fung des Soli­da­ri­täts­zu­schlags ver­kün­de­te. Ein Hauch von Schab­ow­ski husch­te über die deut­sche Früh­stücks-Körn­chen-Land­schaft. Und zwar die – sei­nes Wis­sens – sofor­ti­ge Abschaf­fung. Was er zu die­sem Zeit­punkt noch nicht wuss­te: Die Kanz­le­rin hat­te sich – getra­gen von den letz­ten Umfra­ge­er­geb­nis­sen – dazu ent­schlos­sen, den Soli in eine WM-Abga­be umzu­wan­deln. In der Gewiss­heit, dass nach dem Rein­fall von Katar die Zustim­mung für die nächs­te WM in Deutsch­land bei nahe­zu 150 Pro­zent­punk­ten lie­gen wür­de. Mario Göt­ze wäre dann aller­dings bereits 30 Jah­re und es wäre frag­lich, ob der sich das noch antun woll­te. Aber das ein oder ande­re Pro­zent wür­de sicher­lich auch bei der Kanz­le­rin hän­gen blei­ben. Unser Cle­ver­le. So jeden­falls über­steht man nicht nur die Nach­spiel­zeit son­dern auch die Ver­län­ge­rung. Ein­zi­ger Trost: Irgend­wann ist das Elf­me­ter­schie­ßen vor­bei und dann muss auch die Kanz­le­rin in der Kabi­ne beim Duschen die Hül­le fal­len lassen.

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Medien-Elend

Postillon23Nun gehen wir schon in die drit­te, vier­te oder sogar schon die fünf­te Woche „Flücht­lin­ge“ (Refu­gees). Wer weiß das schon noch. Fra­ge ist nur: Was kommt danach? Schließ­lich haben wir uns mit dem durch­aus anspruchs­vol­len The­ma Grexit bereits eini­ge Wochen nur knapp über dem zuläs­si­gen Infor­ma­ti­ons-Stand gehal­ten. Beim Flücht­lings-The­ma ging es dann bereits auch schon ein­mal deut­lich drun­ter. Selbst gefux­te Poli­ti­ker wei­gern sich unter­des­sen, etwas zum The­ma zu sagen. Was schon etwas zu sagen hat. Schließ­lich ist der Berufs­stand ja dafür bekannt, selbst aus dem Nichts noch einen Sei­ten­hieb auf die poli­ti­sche Kon­kur­renz her­aus­zu­ho­len. Letz­te Woche kamen alle aus Afri­ka über das Mit­tel­meer. Unter­des­sen sind alle Syrer und kom­men zu Fuß über den Bal­kan. Aus einer gehei­men Sta­tis­tik wis­sen wir, dass die meis­ten mit dem Flie­ger über Paris ein­rei­sen. Das größ­te Pro­blem für die Medi­en ist dabei, dass das Pro­blem ein ernst­haf­tes Pro­blem ist, das sich nicht auf dem Papier, im Stamm­tisch­ge­spräch oder mit hun­dert Jah­ren Medi­en- und PR-Erfah­rung lösen lässt. Polit-Sen­dun­gen mes­sen Aus­schalt-Quo­ten in Schwin­del erre­gen­den Höhen. Jour­na­lis­ten üben sich in Live-Über­tra­gun­gen. Rasen­de Repor­ter inter­view­en Bau­ar­bei­ter beim Bau der Sta­chel­draht-Mau­er. Rund­funk-Direk­to­ren echauf­fie­ren sich über Face­book-Kom­men­ta­re und Tweed-Tira­den. Okay. So lan­ge müs­sen all die ande­ren The­men ein­fach ein­mal war­ten. Bis zum 20. . Dann wird in Grie­chen­land gewählt.

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Stimmungsbilder

DeutschlandDie Gedan­ken sind frei. Grund­sätz­lich mal. Aller­dings nur in gewis­sen Gren­zen. So ist z. B. der, der den grie­chi­schen Ban­ken kein Geld mehr geben will, ein ganz schlech­ter Euro­pä­er. Wahr­schein­lich gar kei­ner mehr. Schon eher ein Natio­na­list. Ein patrio­ti­scher Natio­na­list. Mit hoher Wahr­schein­lich­keit sogar Natio­na­list und – das kommt erschwe­rend dazu – Sozia­list – also Natio­nal­so­zia­list. Also ein Faschist. Jetzt stel­len Sie sich mal vor: Natio­na­list und Kom­mu­nist. So wie der Putin. Ein Natio­nal­kom­mu­nist. Fast unvor­stell­bar, wie grau­sam das sein muss. Die Zeit der flie­ßen­den Gren­zen ist ja schon lan­ge vor­bei. Wir leben ja jetzt bereits seit eini­gen Jah­ren in einem alter­na­tiv­lo­sen schwarz-rot-Zustand. Für Nuan­cen bleibt da kein Raum. Ent­we­der dafür oder dage­gen. Rein oder raus. Ent­we­der bis du ein fun­da­men­ta­ler Isla­mist oder ein bra­ver Moham­me­da­ner. NSU oder BMW. Singl oder in einer Bezie­hung. RO 80 oder gekocht 160. Alt oder jung. Katho­lisch oder Evan­ge­lisch. Abtrei­bungs­geg­ner oder Mör­der. Da müs­sen Sie sich schon ent­schei­den. Ob Sie z. B. im Flücht­lings­heim hel­fen oder ob Sie eins abfa­ckeln. Ob alle blei­ben dür­fen oder ob alle weg müs­sen. So ist das eben in der Main­stream-Demo­kra­tie. Die Mehr­heit ent­schei­det. So ein­fach dane­ben ste­hen und kei­ne Mei­nung haben, geht nicht. Und wenn´s mal nicht stimmt: Pech gehabt.

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Krieg 4.0

Krieg40Wäh­rend der Mins­ker Frie­dens­plan umge­setzt wird, wird an der Front mun­ter wei­ter gekämpft. Ein Wider­spruch? Nein. Es han­delt sich um die moder­ne Ord­nung der Din­ge. Man setzt dabei auf fol­gen­den Effekt: Liest der Front-Kämp­fer am nächs­ten Mor­gen im Pres­se­spie­gel sei­nes Goog­le-Head­sets, dass der Frie­dens­plan „schon weit­ge­hend” umge­setzt ist, befällt ihn eine gewis­se Ver­un­si­che­rung. „Bin ich hier denn der ein­zi­ge, der noch her­um­bal­lert?”. Es geht um media­les Self-full­fil­ling. Ange­lehnt an erfolg­rei­che App-Ver­mark­tungs-Stra­te­gien, bei denen man zuerst den Erfolg mel­det und anschlie­ßend auf die Suche nach Inves­to­ren geht. Statt abschre­cken­der Kriegs­bil­der mit zer­trüm­mer­ten Häu­sern und Schä­deln ver­stän­di­gen sich die Medi­en dar­auf, Bil­der von heim­keh­ren­den Front-Sol­da­ten, sich in die Arme fal­len­den Front­kämp­fern und wei­ße Taschen­tü­cher wedeln­den Haus­frau­en zu zei­gen. Krieg 4.0. Auf­ge­räumt wird, wenn Alles in Schutt und Asche liegt. Har­ma­ge­don im kon­trol­lier­ten Plan­spiel. Jeden­falls solan­ge unse­re Frau Mer­kel von Ihren epo­cha­len stra­te­gi­schen Fähig­kei­ten zur Frie­dens­si­che­rung über­zeugt ist, müs­sen wir uns inso­fern kei­ne wei­te­ren Gedan­ken machen.

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Pediga

Ist das schon der Untergang?
Ist das schon der Untergang?

Kann man – so die hem­mungs­lo­se und zum Teil über­hek­ti­sche Dis­kus­si­on auf der letz­ten BISS-Redak­ti­ons­sit­zung – aus der Tat­sa­che, dass sich der BISS nicht öffent­lich von der Pegi­da-Bewe­gung distan­ziert hat, bereits ablei­ten, dass die BISS-Redak­teu­re sym­pa­thi­sie­ren? Fakt ist jeden­falls, dass kei­ner unse­rer Schrei­ber­lin­ge Lust hat, sich den Kopf für die Sache abha­cken zu las­sen. Fakt ist aller­dings auch, dass wir uns zahl­rei­chen ande­ren Anti-Bewe­gun­gen durch­aus anschlie­ßen kön­nen. Z. B. der gro­ßen Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rungs­be­we­gung gegen den Still­stand. Die meis­ten der älte­ren BISS-Mit­ar­bei­ter ken­nen ja noch die Anti-AKW-Bewe­gung oder die Star­bahn West. Vie­le sind auch bereit die Pres­se­frei­heit kom­plett auf­zu­ge­ben und sich der Ein­fach­heit hal­ber der sog. Main­stream-Bericht­erstat­tung anzu­schlie­ßen und aus Kos­ten­grün­den auf eige­ne Recher­chen zu ver­zich­ten und ein­fach das umzu­for­mu­lie­ren, was die ande­ren bereits geschrie­ben haben. Ist ja durch­aus – Insi­der wis­sen es und Out­si­der ahnen es – ver­brei­te­te Pra­xis in der Bran­che. Sie sehen, die Sache ist kom­pli­zier­ter als wir uns das vor­ge­stellt haben. Eini­gen konn­ten wir uns Redak­ti­ons-intern nur auf Fol­gen­des: Wenn Mari­an­ne Rosen­berg einst sang „Er gehört zu mir wie mein Name an der Tür“, hat sie mit rela­tiv gro­ßer Wahr­schein­lich­keit nicht den Islam gemeint.

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Middelhoff

Middelhoff
Mid­del­hoff­sche Luxus-Jacht vor Saint Tropez

Gut, dass es mit dem neu­en IPho­ne mög­lich ist, den Leu­ten direkt ins Gehirn zu schau­en. Wir sind also nicht mehr auf Gut­ach­ten, Brie­fe, Schrift­pro­ben, Leser­brie­fe oder einen anony­men E‑Mail-Shit­s­torm ange­wie­sen, um die Befind­lich­keit eines Pro­ban­den zu beur­tei­len. Wir haben uns hier mal eine Mid­del­hoff­sche Traum-Sequenz aus den letz­ten Tagen her­aus­ge­sucht, mit der man ganz gut auf­zei­gen kann, wie so eine kri­mi­na­lis­ti­sche Ener­gie ent­steht. Das fängt ganz, ganz früh an. Wir gehen davon aus, dass sie im Fal­le Mid­del­hoff bereits in der prä­na­ta­len Pha­se ent­stan­den ist. Zurück zum besag­ten Traum: Nein – es ist nicht das war­me Was­ser der Bucht von Saint Tro­pez, das ihm ein wenig Wär­me gibt, wäh­rend er auf der har­ten Prit­sche in Köln-Ossen­dorf liegt und Zusam­men­hang­lo­ses faselt. Es ist das Frucht­was­ser – sein Frucht­was­ser, in dem er genüss­lich badet. Genau genom­men, das sei­ner Mut­ter. Sie sehen: Er hat­te schon recht früh ein etwas gestör­tes Ver­hält­nis zum Eigen­tum. Womög­lich ein Sys­tem­feh­ler – der bei Jahr­gän­gen ab 1953 gele­gent­lich, spä­ter öfter und heut­zu­ta­ge weit ver­brei­tet fest­ge­stellt wird. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder sein eige­nes Frucht­was­ser aus­ba­den müsste?

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Jumelage oder was?

Saarbrücken - Jeres - Siena
Saar­brü­cken – Jeres – Siena

Ken­nen Sie Kramp-Kar­ren­bau­er? Frau Kramp-Kar­ren­bau­er. Sie ver­sucht gera­de ihr ziem­lich deso­la­tes Bun­des­land zu ret­ten. Ihr Ret­tungs­plan ist visio­när und zugleich pro­vin­zi­ell. Sie möch­te die Bun­des­län­der neu ord­nen. Insi­der wis­sen, dass sie Regie­rungs-Che­fin des neu­en Lan­des Saar­land-Rhein­land-Pfalz-Hes­sen – kurz: Saar-Rhein-Main-Mosel-Land – wer­den will. Nicht dass wir es ihr nicht gön­nen wür­den. Viel inter­es­san­ter sind doch Euro-Zonen, also Län­der­über­grei­fen­de Struk­tu­ren, bei denen die Regio­nen frei ent­schei­den kön­nen, wer mit wem zusam­men­passt respek­ti­ve zusam­men­ge­legt wer­den will. Der Phan­ta­sie sind kei­ne Gren­zen gesetzt. Eine Opti­on wäre etwa die Jume­la­ge aus Saar­brü­cken, Nan­tes, Cott­bus und Tif­lis. Oder eine Ver­bin­dung der Gemein­den nach Liga-Zuge­hö­rig­keit. Was den Vor­teil hät­te, dass die Kom­mu­nen samt Umland auf- und abstei­gen kön­nen – eine gewis­se Leis­tungs­kom­po­nen­te erscheint uns als Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler ohne­hin unver­meid­lich. Zur Stei­ge­rung der all­ge­mei­nen Lebens­qua­li­tät käme für uns Nord­lich­ter natür­lich auch ein Zusam­men­schluss z. B. mit dem ein oder ande­ren Mit­tel­meer-Anlie­ger zugu­te. Neh­men wir z. B. noch­mal das immer noch etwas koh­le­stau­bi­ge Saar­brü­cken zusam­men mit Jeres de la Fron­te­ra bei ganz­jäh­rig spa­ni­scher Son­ne und Sie­na mit per­ma­nent gutem ita­lie­ni­schen Essen. Das wärs doch.

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Syrak und Apokalypsis

Syrak
Syrak und ande­re Städte

Wir sind ja mal wirk­lich gespannt, wann es das ers­te Live-Kriegs­spiel aus dem Nahen Osten für die Kon­so­le gibt. Im Moment sieht es ja ganz so aus, als könn­te in Zukunft Eini­ges an Pro­gram­mier­auf­wand ein­ge­spart wer­den. Aus der Ama­zon-Bestell-Sta­tis­tik wis­sen wir jeden­falls, dass der IS-Gene­ral­stab 15.000 web­cams für die Stahl­hel­me respek­ti­ve Tur­ba­ne ihrer Akti­vis­ten geor­dert hat. In Ham­burg sol­len die ers­ten bereits zum Ein­satz gekom­men sein. So kur­sie­ren Auf­nah­men von Akti­vis­ten mit Mache­ten und Mist­ga­beln in You­tube. Am bes­ten geben Sie die Begrif­fe „Tohu­wa­bo­hu“ oder „Tomo­hak” in der You­tube-Such­funk­ti­on ein, wenn Sie sich das mal anschau­en wol­len. Zurück zu The­ma: Aus der Mar­ke­ting-Abtei­lung eines War-Game-Anbie­ters froh­lockt man bereits: „Gute Kun­de für alle War-Game-Fans: Wir wer­den die Prei­se jetzt noch­mals kräf­tig sen­ken“. Und: „Ihr dürft jetzt direkt dar­an teil­ha­ben, wie vie­le krea­ti­ve Mög­lich­kei­ten es gibt, sich gegen­sei­tig umzu­brin­gen”. Mög­li­cher­wei­se ist es ja umge­kehrt. Also so, dass die isla­mi­schen Kin­der, die in Deutsch­land aus­ge­grenzt irgend­wo in Hin­ter­zim­mern und Kel­ler­ver­lie­sen mit nichts als einem Bal­ler-Game auf­ge­wach­sen sind, jetzt ganz heiß drauf sind, alles Gelern­te auch mal in der Pra­xis anzu­wen­den. Wie wür­de Bush-Juni­or sagen: „Ist eben Alles ein Geben und Neh­men“.

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Macht die Schotten dicht

RangersKen­nen Sie die Ran­gers? Die Glas­gow Ran­gers? Weni­ger Fuß­ball-afi­ne BISS-Leser ver­mu­ten dahin­ter jun­ge Schot­ten, die auf kräf­ti­gen Pony-Pfer­den in den Shet­land-High­lands zwi­schen Nebel und Son­nen­un­ter­gang Schaf­her­den hüten und am Fei­er­abend die Pints schot­ti­schen Stark­biers nur so in sich rein­schüt­ten. Falsch. Es han­delt sich um einen viert­klas­si­gen Pro­vinz­fuss­ball­ver­ein, der schon ein­mal bes­se­re Tage gese­hen hat – im deut­schen Fuß­ball ver­gleich­bar mit dem 1. FC Saar­brü­cken oder Preu­ßen Müns­ter oder dem­nächst dem TSV 1860 Mün­chen. Insi­der behaup­ten – und jetzt wird es inter­es­sant – dass der Ver­ein im Jah­re 2012 von den bri­ti­schen Steu­er­be­hör­den mit mehr oder weni­ger unbe­grün­de­ten Steu­er­for­de­run­gen von 58 Mio. EUR in die Plei­te getrie­ben wur­de. Aber wir alle wis­sen ja, dass die Schot­ten nicht ganz dicht sind. Spiel für Spiel beglei­te­ten dann für ein Viert­li­ga­spiel unglaub­li­che 50.000 fre­ne­ti­sche pro­tes­tan­ti­sche Unio­nis­ten den direk­ten Durch­marsch just im März 2014 in die 3. Liga. So: Und jetzt dür­fen Sie mal raten, wie sich die­se fuß­bal­le­ri­schen Ereig­nis­se auf die mor­gi­ge Wahl aus­wir­ken wer­den. So viel wir wis­sen, wer­den die Ultras in rot-schwar­zen Socken die Wahl­ur­nen „sichern“. Die haben bereits ange­kün­digt, im NEIN-Fall den Trans­por­ter mit den Wahl­bo­xen ein­fach umzu­kip­pen und im Loch Ness zu ver­sen­ken. Dass sie das kön­nen, haben sie zuletzt 2006 gegen den FC Vill­are­al bewie­sen. Von deren Mann­schafts­bus ist auch nicht viel übrig geblieben.

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Bernie & Uli

Bernie-01
B. mit wei­ßer Weste

Er hat bei den Stadt­wer­ken in Bex­ley­heath gelernt. Uli hat Lehr­amt stu­diert. Er hat und hat­te die schöns­ten Frau­en. Und Uli? Noch nicht mal ein Sei­ten­sprung ist bekannt. Ihm gehö­ren die Queens Park Ran­gers. Uli war immer nur Ange­stell­ter eines Ver­eins. Ber­nie hat bei­nah SAAB gekauft. Uli fährt BMW. Ber­nie hat ein 2,2 Mil­li­ar­den­ver­mö­gen. Uli bleibt gera­de ein­mal eine Wurst­fabrik. Ber­nie hat die Ban­ken beschis­sen. Uli ist von den Ban­ken beschis­sen wor­den. Ber­nie ist ohne Vor­stra­fe. Uli ist ein vor­be­straf­ter Kna­cki. Ber­nie hat poli­ti­sche Wah­len in Spa­ni­en mani­pu­liert. Dem Uli soll die CSU einen Lis­ten­platz ange­bo­ten haben. Für Ber­nie war Hit­ler kein rich­ti­ger Dik­ta­tor. Wir wis­sen nicht, was Uli dazu sagen wür­de und im Knast kön­nen wir ihm ja auch kei­ne Fra­gen stel­len. Was bedeu­tet das Alles? Neben dem Fuß­ball-Gott scheint es noch wei­te­re Göt­ter zu geben. Von Ber­nie wis­sen wir aus ver­trau­li­chen Krei­sen, dass er Kom­man­deur des Ordens des hei­li­gen Karls ist. Damit ist er von der unan­tast­ba­ren Stel­lung eines Groß­kreu­zes (nicht zu ver­wech­seln mit Kevin Groß­kreutz; Anm. d. Red.) nicht mehr weit ent­fernt – womit er schon fast gött­li­che Wür­den erreicht hät­te. Wir jeden­falls gehen davon aus, dass es sich bei Ber­nie um den Mensch gewor­de­nen Schutz­en­gel aller Auto­mo­bil­freun­de han­delt. Ist doch klar, dass sich da die hei­mi­sche Jus­tiz raus hält. Der vor­sit­zen­de Rich­ter soll kurz vor der Ein­stel­lung des Ver­fah­rens gegen Ber­nie das obli­ga­to­ri­sche baye­ri­sche Kreuz für ein paar Minu­ten abge­hängt haben.