Kategorien
BISS - DIE Wirtschafts-Satire

Köln Hbf

merkel14 Uhr. Ein strah­lend blau­er Tag vol­ler Son­ne. Über­all lau­fen Repor­ter mit offe­nen Mikro­fo­nen und lau­fen­den Kame­ras her­um. Die Laut­spre­cher­an­la­ge weist abwech­selnd in eng­li­scher, deut­scher, hebräi­scher und ara­bi­scher Spra­che dar­auf hin, kei­ne Gepäck­stü­cke her­ren­los her­um­ste­hen zu las­sen. Andern­falls wer­den sie gesprengt. In der Schlan­ge vor der Fahr­kar­ten­aus­ga­be tas­tet Herr Ske­duz­ko­witsch von der Secu­ri­ty die Män­ner und eine Frau die Frau­en ab. Auf dem Ankunfts-Dis­play wer­den die Gesich­ter von Gesuch­ten ein­ge­blen­det. Im War­te­raum bie­tet Frau Rie­ger, frei­be­ruf­li­che Media­to­rin, zur Über­brü­ckung der War­te­zei­ten Sicher­heits­übun­gen an. Herr Becker liegt flach neben Frau Becker auf dem Boden und hält schüt­zend sei­ne Hand über sei­ne schwan­ge­re Frau. Die S‑Bahn aus Ber­gisch-Glad­bach fährt heu­te nicht. Auf Bahn­steig 7 wer­den 2 Schwarz­fah­rer die Roll­trep­pe her­un­ter und durch einen Neben­schacht umge­hend in den Gefäng­nis-Trans­por­ter ver­la­den und nach Porz abtrans­por­tiert. Jun­ge Män­ner wer­den in den Bahn­hof erst gar nicht mehr rein gelas­sen. Allein­ste­hen­de älte­re Män­ner auch nicht. Man kann ja nie wis­sen. Ein Poli­zist durch­wühlt einen Kin­der­wa­gen auf der Suche nach Waf­fen. Auf der Dom­plat­te wen­det ein Pan­zer­späh­wa­gen. Ein­gangs zur Hohen Stra­ße gra­ben Rot-Front-Sympha­tis­an­ten Pflas­ter­stei­ne aus für nach­her. An der Rück­sei­te des Bahn­hofs sam­melt sich die Pegi­da. Dahin­ter fließt der Rhein – stör­risch ruhig und ohne beson­de­re Vor­komm­nis­se. Köln Haupt­bahn­hof im Som­mer 2016.

Schreibe einen Kommentar